Dubai-Schokolade
Großhändler verkauft sechs Tonnen Pistaziencreme pro Woche
Bei einem Großhändler aus Baden-Württemberg hat sich die Nachfrage nach Pistaziencreme mehr als verzehnfacht. Es gibt sogar Kaufbeschränkungen gegen das Horten für Dubai-Schokolade.
Von Michael Maier/dpa
Keine Süßigkeit liegt derzeit so im Trend wie die Dubai-Schokolade. Die mit Pistaziencreme und knusprigen Teigfäden gefüllte Nascherei ist derzeit nicht nur im Einzelhandel heiß begehrt. Auch der Großhandel kämpft mit der hohen Nachfrage. Pistaziencreme sei derzeit gefragt wie nie, sagt Pascal Walch, Geschäftsführer des Dessertgroßhändlers JM Posner. Sechs Tonnen seiner in Spanien hergestellten Creme verkaufe er derzeit pro Woche.
„Wir haben gesehen, dass es immer mehr wird und haben dementsprechend die Produktion erhöht“, berichtet der Geschäftsführer des Unternehmens mit Sitz in Straubenhardt im Enzkreis bei Pforzheim. Vor rund zwei Monaten habe man die Produktion von 600 Kilogramm auf 6 Tonnen pro Woche erhöhen lassen - also um das Zehnfache. Zu Beginn seien der Händler noch deswegen belächelt worden. „Und trotzdem ist es nicht genug.“ Bei der aktuellen Nachfrage könne man auch zehn Tonnen pro Woche verkaufen, sagte Walch.
Dubai-Schokolade gefragt
Damit die Kunden die Creme nicht horteten, seien Kaufbegrenzungen eingeführt worden. „Man kann nicht mehr als vier Eimer online kaufen.“ Teilweise bekomme er am Telefon höhere Preise für die Creme geboten. Darauf lasse er sich nicht ein, berichtet Walch.
Die Pistazien für die Creme werden in Sizilien geerntet. Zu den Abnehmern gehören Bäckereien, Desserthersteller und auch Privatkunden, berichtet der Geschäftsführer. Schon vor dem Trend zur Dubai-Schokolade sei die Nachfrage nach Pistaziencreme gestiegen - das Produkt wird zum Beispiel als Füllung für Croissants verwendet. „Da haben wir generell dieses Jahr schon deutlich mehr verkauft als das Jahr zuvor.“
Nicht nur Dubai-Schokolade
Die Pistaziencreme werde nicht nur für selbstgemachte Dubai-Schokolade genutzt. „Viele machen auch Dubai-Tiramisu, Dubai-Eiscreme oder Dubai-Cheesecake daraus, es gibt viele Variationen.“ Alles verkaufe sich. „Sobald Dubai dransteht, kaufen es die Leute.“ Und das meine er nicht abwertend. „Wenn Dubai dransteht, wissen die Leute, was sie erwartet und probieren es. Das ist so ähnlich wie bei anderen Geschmacksrichtungen.“
Ihren Aufstieg verdankt die Dubai-Schokolade Instagram und Tiktok, wo sie seit Monaten ein großes Thema ist. Inzwischen wird sie auch in den Lindt Boutique Stores im ganzen Land verkauft. Die Schokolade sorgt seitdem für meterlange Schlangen und Weiterverkäufe im Internet für Hunderte von Euro – auch in Stuttgart. Im Laden kostet eine Tafel rund 15 Euro.
Typische Zusammensetzung von Dubai-Schokolade
- 150 bis 250 Gramm Vollmilch- oder Zartbitterschokolade
- 130 Gramm Pistaziencreme (etwa aus dem türkischen Supermarkt)
- 1 Esslöffel Butter
- 100 Gramm Kadayif (Engelshaar)
Dubai-Schokolade und Pistaziencreme
Die Schokolade stammt ursprünglich von der Firma „Fix Dessert Chocolatier“, die sie seit 2021 in Dubai vertreibt. In Dubai kostet die Schokolade umgerechnet rund 16,60 Euro. Die teuerste Zutat in der Schokolade ist nach Angaben der Verbraucherzentrale Berlin tatsächlich die Pistaziencreme. „Da sollten die VerbraucherInnen genau hinschauen, wie viel Pistazie wirklich in dem Produkt drin steckt.“