Grüne enttäuscht von Palmer: „Die Partei ist ihm egal“
dpa/lsw Tübingen. Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer (Grüne) will unabhängig von der eigenen Partei für eine dritte Amtszeit kandidieren - sein Stadtverband zeigt sich von der Entscheidung schwer enttäuscht. „Wir bedauern, dass er sich nicht dem Votum der Partei stellt“, sagte Marc Mausch, Sprecher des Tübinger Grünen-Stadtvorstandes, am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur mit Blick auf die geplante Urwahl, bei dem die Grünen ihren OB-Kandidaten bestimmen wollen. Palmers Schritt zeuge nicht von Souveränität, er zwinge die Grünen dazu, die Kräfte aufteilen zu müssen. „Die Partei ist ihm egal, das hat er schon gezeigt“, sagte Mausch.
Tübingens langjähriger Oberbürgermeister hatte am Sonntag auf seiner Homepage bekanntgegeben, bei der OB-Wahl im Herbst als unabhängiger Kandidat antreten zu wollen. Palmer hatte bereits zuvor angekündigt, nicht mehr als Kandidat der Grünen antreten zu wollen - wegen seines möglichen Rauswurfs aus der Partei. Innerhalb von nur einer Woche sei das erforderliche Budget für einen Wahlkampf mit einer Spendensammlung zusammengekommen, so Palmer.
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