Feuerwerk an Silvester
Grüne fordern bundesweites Verkaufsverbot für Böller
In der Silvesternacht gibt es zahlreiche Verletzte durch Feuerwerkskörper und erhebliche Schäden durch sogenannte Kugelbomben. Die Grünen fordern jetzt ein Verkaufsverbot für Böller insgesamt.
Von red/dpa/bb
Die Grünen im Berliner Landesparlament sprechen sich für ein bundesweites Verkaufsverbot für Böller aus. „Sprengstoff gehört in die Hände von Profis und nicht von alkoholisierten Feierwütigen“, sagte der Grünen-Innenpolitiker Vasili Franco der Deutschen Presse-Agentur. „Eine ernsthafte Diskussion über ein flächendeckendes Böllerverbot darf kein Tabu mehr sein. Die einzig konsequente Maßnahme ist ein vollständiges Verkaufsverbot für Pyrotechnik.“
Es gebe genügend Alternativen von zentral organisierten Feuerwerken bis zu Drohnenshows, die genauso gut für einen farbenfrohen Jahreswechsel sorgten. „Alle Menschen in Berlin sollten das Recht haben, ohne Angst um ihre Gesundheit friedlich ins neue Jahr zu starten“, forderte Franco.
Welche Böller sind legal?
Die alljährliche Silvesterböllerei sei nicht mehr verhältnismäßig. „Der Zugang zu Massen an legalem Sprengstoff verwandelt die Stadt in ein regelrechtes Schlachtfeld.“ Hinzu komme, dass es im Schutze der Silvesternacht unmöglich sei, legales von illegalem Böllern zu unterscheiden und Straftaten effektiv zu verfolgen.
„Die Schwere der Verletzungen und Zerstörung hat jede Verhältnismäßigkeit verlassen“, kritisierte der Grünen-Abgeordnete. „Die Ankündigung von harten Strafen verhindert offensichtlich nicht, dass im Windschatten von legalem Sprengstoff auch Kugelbomben oder selbstgebauter Sprengstoff explodiert, der massive Verletzungen und Schäden verursacht.“
Enthemmte Eskalation zum Jahreswechsel
Auch das Herumdoktern an kleinen Böllerverbotszonen löse keine der Ursachen der enthemmten Eskalation zum Jahreswechsel. „Der Regierende muss nun Farbe bekennen, ob seine versprochene Rückendeckung für Einsatzkräfte mehr als eine Phrase ist“, sagte Franco.
Wenn sich Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) weiter verweigere, gehöre die Debatte um ein Verkaufsverbot auf die Tagesordnung beim nächsten Treffen des Bundeskanzlers mit den Ministerpräsidenten.