Politik
Grüne wollen externe Meldestelle für sexuelle Belästigung
Was tun bei Diskriminierung oder sexueller Belästigung innerhalb von Parteien? Die Berliner Grünen wollen Beschwerden bei einer externen Meldestelle ermöglichen.
Von red/dpa/bb
Die Berliner Grünen wollen Betroffenen von sexuellen Übergriffen oder Diskriminierung in der Partei künftig ermöglichen, sich an eine externe Meldestelle zu wenden. „Unser Ziel ist es, dass sich alle Menschen in unserer Partei frei und sicher bewegen können und wohlfühlen“, teilten die Landesvorsitzenden Nina Stahr und Philmon Ghirmai auf dpa-Anfrage mit.
Die Partei evaluiere ihre Beschwerdestrukturen immer wieder und entwickele sie weiter. „Gleichzeitig hat der vorliegende Fall beispielsweise die Notwendigkeit einer externen Stelle, bei der sich Betroffene melden können, deutlich gemacht“, so die Landesvorsitzenden vor dem Hintergrund der Diskussion um den Berliner Bundestagsabgeordneten Stefan Gelbhaar.
Grüne: Jede Form von Belästigung ist nicht zu dulden
Auf seiner Website hat der Grünen-Politiker an Silvester Vorwürfe sexueller Belästigung als „frei erfunden“ zurückgewiesen. Dem RBB haben nach Angaben des Senders mehrere Frauen zum Teil anonym, zum Teil eidesstattlich versichert, von Gelbhaar belästigt worden zu sein. Über die Vorwürfe hatten auch andere Medien berichtet.
Stahr und Ghirmai erklärten, es sei ohnehin vorgesehen gewesen, die Möglichkeit zu schaffen, sich an eine Stelle außerhalb der Partei wenden zu können. Das werde nun zeitnah umgesetzt. „Natürlich werden wir auch mit Blick auf die aktuellen Ereignisse unsere Strukturen erneut überprüfen und weiter entwickeln“, so die beiden Landesvorsitzenden. „Für uns ist ganz klar, dass wir jegliche Form der Diskriminierung, Belästigung oder gar Übergriffe nicht dulden.“