Grünen-Parteitag in Reutlingen

Grünen-Chefin Franziska Brantner zur Spitzenkandidatin gewählt

Auf dem Parteitag der baden-württembergischen Grünen in Reutlingen ist Franziska Brantner zur Spitzenkandidatin gewählt worden. Ricarda Lang erhält trotz überraschender Kampfkandidatur einen breiten Rückhalt aus der Partei.

Franziska Brantner beim Parteitag der baden-württembergischen Grünen in Reutlingen.

© dpa/Bernd Weißbrod

Franziska Brantner beim Parteitag der baden-württembergischen Grünen in Reutlingen.

Von Luisa Rombach

Grünen-Chefin Franziska Brantner ist auf dem Parteitag des baden-württembergischen Landesverbands der Grünen in Reutlingen zur Spitzenkandidatin für die Bundestagswahl gewählt worden. Die Bundesvorsitzende bekam gut 92 Prozent der Stimmen. Sie erhielt sieben Nein-Stimmen, zudem gab es acht Enthaltungen. „Ich danke euch sehr, das ist ein bombastisches Ergebnis und ich weiß das sehr zu schätzen“, sagte Brantner. Sie tritt im Spitzenduo mit ihrer Vorgängerin Ricarda Lang an.

Brantner fordert mehr Digitalisierung und Innovation

Zuvor hatte sich die 45-Jährige für ein starkes Land ausgesprochen und zeigte auf, was sich ihrer Meinung nach dafür ändern müsse. Sie forderte einen Digitalisierungsschub, um das Leben der Bürgerinnen und Bürger zu vereinfachen. Sie stellte außerdem klar: „Das Leben muss auch bezahlbar sein.“

Die Bundesvorsitzende schwor ihre Partei außerdem auf eine geschlossene Haltung im Ukrainekonflikt ein und warf den Sozialdemokraten bei dem Thema „innere Zerrissenheit“ vor. Wie zuvor Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir schoss Brantner auch gegen die CSU. Wenn man nur aus Proporz-Gründen CSU-Minister benenne, die sich hinterher als Fehlentscheidung entpuppten müsse man sagen: „Die armen Bayern.“

Starker Rückhalt für Ricarda Lang

Brantner war im November zur Co-Chefin der Grünen gewählt worden. Damit ist sie Nachfolgerin von Ricarda Lang, die beim Parteitag in Reutlingen auf den zweiten Listenplatz gewählt wurde. Für den Südwesten treten die beiden als Spitzenduo auf. Das ist ungewöhnlich, üblicherweise bekommt den zweiten Listenplatz ein Mann. Eine überraschende Kampfkandidatur gegen Lang blieb aber ohne Erfolg. Sie setzte sich mit 94 Prozent der Stimmen gegen Stephan Volkwein aus dem Kreisverband Waldshut durch, der am Parteitag spontan für den Listenplatz kandidierte und lediglich eine Stimme erhielt.

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Erstellt:
7. Dezember 2024, 13:55 Uhr

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