Gruppe falscher Polizisten ausgehoben: 750.000 Euro Schaden
dpa/lrs Mannheim. Bei einer Razzia im Raum Mannheim und Ludwigshafen hat die Polizei acht Männer und zwei Frauen festgenommen, die als falsche Polizeibeamte Senioren um ihr Erspartes gebracht haben sollen. Bei Durchsuchungen von 16 Wohnungen und Arbeitsstellen sicherten über Hundert Polizeibeamte am Mittwoch Beweismittel, die für die Ermittlungen gegen zahlreiche weitere Verdächtige hilfreich sind, wie Staatsanwaltschaft und Polizei Konstanz am Donnerstag mitteilten. So gebe es Hinweise, dass die streng hierarchisch gegliederte Gruppe aus der Türkei gesteuert worden sei. Die Ermittler fanden auch einen fünfstelligen Bargeldbetrag, der mutmaßlich aus Straftaten stammt. Zudem wurden bei einem 29- und einem 30-Jährigen Unterlagen sichergestellt, aus denen sich der Verdacht des Handels mit gefälschten Impfausweisen ergibt, wie die Polizei weiter mitteilte.
Die Staatsanwaltschaft wirft den Beschuldigten im Alter von 21 bis 32 Jahren insgesamt 17 Tathandlungen mit einem Gesamtschaden von über 750.000 Euro vor. In einem Fall erbeuteten die falschen Beamten 40.000 Euro von einer Frau, der das Geld aber zurückgegeben werden konnte, bevor es in dunklen Kanälen verschwand. Ein 28-Jähriger und 21-Jähriger kamen in Untersuchungshaft. Die Zuständigkeit der Konstanzer Behörden ergibt sich aus früheren Ermittlungen gegen Verdächtige aus der Region Mannheim, die ihr Unwesen in Donaueschingen und Oberndorf am Neckar getrieben hatten.
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