Gutachten: Luchs womöglich durch Schuss getötet

dpa/lsw Freiburg. Der Tod eines jungen Luchses im Schwarzwald ist von Menschen verursacht worden. Das hat eine pathologische Untersuchung des seltenen Tiers ergeben, wie Staatsanwaltschaft Waldshut-Tiengen und das Polizeipräsidium Freiburg mitteilten. „Der Luchs ist aufgrund einer äußeren Verletzung nach außen verblutet. Die Verletzung erlitt das Tier sehr wahrscheinlich durch einen Streifschuss“, heißt es in einer Mitteilung vom Mittwoch.

Den bisherigen Untersuchungen zufolge sei es aber auch nicht völlig ausgeschlossen, dass die ein bis zwei Jahre alte Raubkatze von einem Fahrzeug erfasst wurde. „Dagegen ergaben sich keine Hinweise darauf, dass der Luchs im Kampf mit einem anderen Tier verletzt wurde.“ Um den rätselhaften Tod des Tieres aufzuklären, werden aktuell noch die Wundränder sowie zwei winzige im Tierkörper aufgefundene Metallteile vom Landeskriminalamt Baden-Württemberg untersucht, wie es hieß.

Der Luchs war Ermittlungen zufolge schon mehrere Tage tot, als eine Spaziergängerin ihn am 31. Mai neben einem Waldweg an einem steilen Hang bei Menzenschwand (Kreis Waldshut-Tiengen) entdeckte. Das junge Luchsmännchen könnte über die nahe Schweizer Grenze gekommen sein. Es war wohl keines der vier im Südwesten sesshaften Luchse, wie ein Abgleich des Fleckenmusters mit den in Baden-Württemberg bekannten Tieren ergab.

Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft sagte am Mittwoch, die Raubkatze sei nicht am Fundort umgekommen, sondern dorthin transportiert worden. Die nächste Straße in der Nähe des Fundorts liege etwa einen Kilometer entfernt. „Ein angefahrenes Tier über eine so weite Strecke zu transportieren, wäre schon ein großer Aufwand“, sagte der Sprecher. Sollte das seltene Tier durch einen Schusswaffe tödlich verletzt worden sein, läge eine Straftat nach dem Bundesnaturgesetz vor.

© dpa-infocom, dpa:210623-99-109197/2

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Erstellt:
23. Juni 2021, 11:47 Uhr

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