Häusliche Gewalt: Polizeimaßnahme soll Opfer besser schützen
dpa/lsw Stuttgart. Mit einem neuen Polizeikonzept sollen Opfer von häuslicher Gewalt im Südwesten besser geschützt werden. Unter anderem wird in jedem regionalen Polizeipräsidium eine Koordinierungsstelle Häusliche Gewalt eingerichtet, wie das Innenministerium am Donnerstag in Stuttgart mitteilte. Ab sofort soll auch die Arbeit zwischen verschiedenen Behörden landesweit verbessert werden. Ein Pilotprojekt in Mannheim und Ulm habe gezeigt, dass zum Beispiel behördenübergreifende Konferenzen zwischen Jugendämtern, Staatsanwaltschaft und Polizei die Opfer vor weiteren Gewalttaten schützen könnten.
Außerdem sollen Polizistinnen und Polizisten bei Ermittlungen ein neues Instrument zur Vorhersage von Risiken einsetzen. Mit 13 Fragen werden Risikofaktoren abgeklopft, die statistisch auf eine weitere Tat hindeuten.
Die Polizeiliche Kriminalstatistik zeigt, dass immer mehr Menschen in Baden-Württemberg Opfer von häuslicher Gewalt, sogenannter Partnergewalt, werden. 2020 flossen rund 13 800 Fälle in die Statistik ein. Im Vergleich zum Jahr 2016 ist das ein Anstieg von rund 1800 Fällen. Der Großteil der Betroffenen ist weiblich. „Jede einzelne dieser Gewalttaten ist eine Gewalttat zu viel“, sagte Innenminister Thomas Strobl (CDU).
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