Hagel gegen eine Fortsetzung der Großen Koalition
dpa/lsw Stuttgart/Berlin. Der baden-württembergische CDU-Fraktionschef Manuel Hagel hat sich nach der ersten Prognose zur Bundestagswahl gegen eine Fortsetzung der großen Koalition von CDU/CSU und SPD ausgesprochen. Große Koalitionen sollten die Ausnahmen in einer Demokratie sein, sagte Hagel am Sonntagabend im SWR-Fernsehen und fügte hinzu: „Die Gemeinsamkeiten mit der SPD sind aufgebraucht. Diese große Koalition ist auch ausgezehrt. Von daher würde ich nicht zu einer großen Koalition raten.“
Hagel warb vielmehr für eine sogenannte Jamaika-Koalition aus Union, Grünen und FDP. „Ich bin der festen Überzeugung, die große Herausforderung dieses Jahrzehnts ist es, Ökologie, Ökonomie und gesellschaftlichen Zusammenhalt zusammenzubringen. Und das würde in einer Jamaika-Koalition sehr gut funktionieren.“
Mit dem Abschneiden seiner Partei bei der Wahl zeigte sich Hagel unzufrieden. „Das ist nicht unser Anspruch“, sagte der CDU-Politiker. „Da haben wir uns mehr vorgenommen, da haben wir uns mehr erhofft, da war auch mehr drin.“
Nach der Prognose von Infratest dimap für den Südwestrundfunk vom Sonntagabend (18.00) erreicht die CDU im Land 26,5 Prozent. Das sind 7,9 Punkte weniger als vor vier Jahren.
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