Gute Frage . . . hier ist die Antwort

Hat Jesus wirklich gelebt?

Knapp 2,3 Milliarden Menschen gehören der größten Weltreligion an, die auf das Leben und die Lehre Jesus von Nazareth zurückgeht. Wer war dieser Mann, der vor mehr 2000 Jahren in Judäa lebte. Und hat es ihn überhaupt gegeben?

Die Geburt Jesu: Druck von Gustave Doré (1832-1883).

© Imago//GRANGER Historical Picture Archive

Die Geburt Jesu: Druck von Gustave Doré (1832-1883).

Von Markus Brauer

„Wir glauben an den einen Herrn Jesus Christus.“ Mit dieser Formel des Großen Glaubensbekenntnisses ist alles gesagt: Das Christentum ist der Glaube an die Offenbarung Gottes in Jesus Christus, an seine Verkündigung und an die Gemeinschaft der Kirche.

Doch wer war Jesus? Hat er wirklich gelebt? Oder ist seine Person und Botschaft eine Erfindung von Literaten – Evangelisten genannt?

Was sagen die historischen Quellen über Jesus?

Auf diese Fragen geben diese Evangelisten – Matthäus, Markus, Lukas und Johannes – sowie einige nicht-christliche Quellen Aufschluss. Dass Jesus von Nazareth eine reale Person war, daran lassen sie keinen Zweifel.

So schreibt der römische Historiker Tacitus (55–120 n. Chr.): „Christus war unter der Regierung des Tiberius durch den Prokurator Pontius Pilatus zum Tode verurteilt worden.“

Was sagt der Islam über Jesus?

Auch der Islam anerkennt im Koran, dem heiligen Buch der Muslime, Jesus als Propheten und einen der Stammväter der Bibel. Jedoch leugnet er die Gottessohnschaft und Erlösungstat Jesu Christi, wie sie im Neuen Testament bezeugt wird.

Gibt es eine bestätigte Biografie von Jesus?

Über den historischen Jesus ist keine lückenlose Biografie überliefert. Was über ihn verfasst wurde, verrät vor allem etwas über den Jesus im Glauben der Gemeinde. Laut den Evangelien war Jesus Jude und wurde während der Regierung Herodes des Großen vermutlich um 6/7 v. Chr. in seiner Heimatstadt Nazareth geboren.

Nachdem er sich im Jordan von Johannes dem Täufer taufen ließ, trat er kaum mehr als ein Jahr öffentlich als Wanderprediger auf. Im Jahre 30 n. Chr. wurde er während des jüdischen Passah-Festes zum Tode verurteilt und am Kreuz hingerichtet.

Nach Jesus kam die Kirche

Danach beginnt die Geschichte der Kirche.

Im Anfang war eine kleine eingeschworene Gemeinschaft, die einem Wanderprediger aus Galiläa für den Auserwählten Gottes hielt und seiner Botschaft über seinen Tod hinaus die Treue hielt. Urchristen nennt man die ersten Gläubigen, von denen einige wenige Jesus von Nazareth noch selbst kannten und der Welt von ihm Kunde gaben.

Die Zeit des Urchristentums reicht von 30 n. Chr. bis zur Abfassung der letzten neutestamentlichen Schriften um 100 n. Chr.. Dabei verstanden sich Jesu Jünger als Teil des Judentums, und so wurden sie auch von Römern und Juden wahrgenommen.

Der Wandel zur Völkermission kam mit dem in der Apostelgeschichte geschilderten Apostelkonzil (etwa 48 n. Chr.). Mittelpunkt der Verkündigung unter den Heiden war der Apostel Paulus, der sich in 14 Briefen an die christlichen Gemeinden wandte.

Das Ende der Jerusalemer Urgemeinde kam mit dem Bar-Kochba-Aufstand der Juden gegen die römischen Besatzer (132–135). Ihre letzten Mitglieder mussten aus Jerusalem fliehen, womit auch die endgültige Trennung vom Judentum besiegelt war.

Info: Das Apostolische Glaubensbekenntnis

Credo Mit dem Apostolischen Glaubensbekenntnis bekennt ein Christ seinen Glauben. Der Text geht auf das alte stadtrömische Taufbekenntnis zurück, das vermutlich im 3. Jh. n. Chr. entstand. Die heute bekannte Form wird von der römisch-katholischen Kirche ebenso anerkannt wie von allen protestantischen Kirchen. Lediglich in der Ostkirche ist das Apostolische Glaubensbekenntnis unbekannt.

Der (original lateinische) Text in deutscher Übersetzung lautet:

Ich glaube an Gott,den Vater, den Allmächtigen,

den Schöpfer des Himmels und der Erde,

und an Jesus Christus,

seinen eingeborenen Sohn,

unsern Herrn,

empfangen durch den Heiligen Geist,

geboren von der Jungfrau Maria,

gelitten unter Pontius Pilatus,

gekreuzigt, gestorben und begraben,

hinabgestiegen in das Reich des Todes,

am dritten Tage auferstanden von den Toten,

aufgefahren in den Himmel;

er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters;

von dort wird er kommen, zu richten die Lebenden und die Toten.

Ich glaube an den Heiligen Geist,

die heilige (katholische) Kirche,

Gemeinschaft der Heiligen,

Vergebung der Sünden,

Auferstehung der Toten

und das ewige Leben.

Amen.

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Erstellt:
23. Dezember 2024, 17:22 Uhr
Aktualisiert:
23. Dezember 2024, 17:51 Uhr

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