Start-ups in Deutschland

Heidelberg bei Gründungen von Unternehmen vorn

Gestiegene Zinsen und vorsichtige Investoren haben Start-ups in eine Finanzierungskrise gestürzt. In Baden-Württemberg gibt es aber wieder mehr Gründungen.

Gemessen an den Unternehmensgründungen pro 100.000 Einwohnern liegt Heidelberg mit einem Wert von 13,5 knapp vor München und Berlin. (Symbolbild)

© IMAGO/Bihlmayerfotografie/IMAGO/Michael Bihlmayer

Gemessen an den Unternehmensgründungen pro 100.000 Einwohnern liegt Heidelberg mit einem Wert von 13,5 knapp vor München und Berlin. (Symbolbild)

Von red/dpa

Trotz schwieriger Finanzierungsbedingungen für Gründer entstehen wieder deutlich mehr Start-ups. In Baden-Württemberg wurden im vergangenen Jahr 352 Wachstumsfirmen gegründet und damit rund 16 Prozent mehr als im Vorjahr (304), wie Daten des Startup-Verbands zeigen. 

Deutschlandweit wurden 2.766 Start-ups gegründet, was einem Plus von rund 11 Prozent entspreche. „Die aktuellen Zahlen sind ein starkes Signal für den Standort Deutschland“, sagt der stellvertretende Vorstandsvorsitzende Helmut Schönenberger. 

Mit dem Anstieg der Gründungen in Baden-Württemberg wurde auch das Niveau von 2022 deutlich übertroffen, der hohe Wert 2021 mit knapp 395 Neugründungen im Südwesten inmitten des Digitalisierungsbooms in Corona-Zeiten aber verfehlt. 

Heidelberg bei Gründungen pro Kopf vorne

Während die meisten Wachstumsfirmen 2024 erneut in Metropolen wie Berlin (498), München (203) und Hamburg (161) entstanden, glänzten auch forschungsnahe Standorte: Gemessen an den Gründungen pro 100.000 Einwohnern stand Heidelberg mit einem Wert von 13,5 knapp vor München und Berlin. In Heidelberg gebe es seit Jahren viele Gründungen im Umfeld der Universität, heißt es in der Studie, für die die Analysefirma Startupdetector Handelsregisterdaten ausgewertet hat. Auf Platz neun landete in diesem Ranking Karlsruhe, die Plätze 12 bis 14 belegten Freiburg, Stuttgart und Mannheim. 

Erholung von tiefer Krise

Deutsche Start-ups hatten in der Pandemie von einem Digitalisierungsschub und niedrigen Zinsen profitiert - Lieferdienste etwa erlebten einen Boom. Doch als mit der Inflation auch die Zinsen stiegen und Konjunktursorgen wuchsen, hielten sich Investoren zurück: Die Investments in Start-ups brachen 2023 ein, viele Start-ups strichen Jobs. 

Im laufenden Jahr zeichnet sich der Förderbank KfW und der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft EY zufolge eine Erholung beim Geld für Start-ups ab.

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Erstellt:
8. Januar 2025, 12:18 Uhr

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