Heidelbergcement hebt Gewinnziel für 2021 an

dpa Heidelberg. Vor einem Jahr musste Heidelberg noch Verluste in Milliardenhöhe verbuchen - nun geht es wieder aufwärts. Angesichts guter Quartalszahlen passt das Unternehmen nun sogar seine Prognose an.

Ein Radlader lädt Kalkstein im Steinbruch des Baustoffkonzerns Heidelbergcement. Foto: Uwe Anspach/dpa/Archivbild

Ein Radlader lädt Kalkstein im Steinbruch des Baustoffkonzerns Heidelbergcement. Foto: Uwe Anspach/dpa/Archivbild

Eine anhaltend starke Nachfrage im privaten Wohnungsbau und durch Infrastrukturprojekte beschert dem Baustoffkonzern Heidelbergcement immer bessere Geschäfte. Umsatz und operatives Ergebnis legten im zweiten Quartal deutlich zu, unter dem Strich machte das Unternehmen einen Gewinn. Für das Gesamtjahr 2021 wird der Dax-Konzern deshalb auch zuversichtlicher.

„Das Marktumfeld im Bausektor ist und bleibt gut“, sagte Unternehmenschef Dominik von Achten bei der Vorlage der Halbjahresbilanz am Donnerstag. Die Rohmaterial-, Energie- und Transportkosten seien zwar in den vergangenen Monaten deutlich gestiegen. Dennoch erwarte er kurz- und mittelfristig, dass sich die verschiedenen Konjunkturprogramme weiter positiv auf die Bautätigkeit und damit auf den Absatz von Heidelbergcement auswirken würden.

Für das laufende Jahr geht Heidelbergcement nun beim bereinigten Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von einem starken Wachstum aus. Zuvor hatte das Unternehmen einen leichten Anstieg in Aussicht gestellt. 2020 hatte das bereinigte operative Ergebnis dank eines Sparkurses um rund 6 Prozent auf 3,7 Milliarden Euro zugelegt. Beim Umsatz peilen die Heidelberger weiterhin einen leichten Zuwachs im Vergleich zum Vorjahreswert von 17,6 Milliarden Euro an. In den Prognosen werden Währungseffekte sowie der Kauf und Verkauf von Unternehmensteilen ausgeklammert.

Im zweiten Quartal kletterten die Erlöse im Jahresvergleich um 15 Prozent auf knapp 5 Milliarden Euro. Der bereinigte Gewinn nach Steuern, Zinsen und Abschreibungen stieg um knapp 18 Prozent auf 1,2 Milliarden Euro. Rechnet man Konsolidierungs- und Währungseffekte heraus, dann legten beide Kennziffern etwas stärker zu. Unter dem Strich blieb ein auf die Aktionäre anfallender Gewinn von 623 Millionen Euro. Ein Jahr zuvor hatten hohe Abschreibungen Heidelbergcement einen Verlust von rund drei Milliarden Euro eingebrockt.

„Wir haben bei wesentlichen Kennzahlen Bestmarken erreicht“, sagte Unternehmenschef von Achten. Die neue Strategie greife und das Unternehmen mache in allen Bereichen gute Fortschritte. Daher gebe es erstmalig in der Unternehmensgeschichte ein umfangreiches Aktienrückkaufprogramm. Heidelbergcement hatte am Mittwoch angekündigt, bis Ende September 2023 eigene Aktien im Volumen von bis zu einer Milliarde Euro zurückkaufen zu wollen.

Um gut durch die Corona-Krise zu kommen, hatte Heidelbergcement vor mehr als einem Jahr ein Sparprogramm aufgesetzt. Der Konzern drückte die Kosten allein im vergangenen Jahr um rund 1,3 Milliarden Euro und damit stärker als zunächst geplant.

Auch will sich das Unternehmen auf die stärksten Märkte konzentrieren - und Geschäftsteile verkaufen, die mittelfristig nicht die Renditeerwartungen erfüllen. Erst jüngst gab das Unternehmen, den Verkauf seines Geschäfts im Westen der USA für 2,3 Milliarden US-Dollar (1,9 Mrd Euro) an den Baumaterial-Hersteller Martin Marietta Materials bekannt. Zudem trennt sich der Konzern gerade im Rahmen der Neuaufstellung seines Griechenland-Geschäfts dort von seinem Geschäft mit Stoffen, die zur Herstellung von Beton und Asphalt benötigt werden, sowie von zwei Transportbetonwerken. Anfang des Jahres schlugen die Heidelberger bereits ihr Kuwait-Geschäft los.

© dpa-infocom, dpa:210729-99-591532/3

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Erstellt:
29. Juli 2021, 07:17 Uhr

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