Heimattage in Offenburg: „Heimat, Freiheit, Europa“
dpa/lsw Offenburg. Seit 44 Jahren können sich Städte und Gemeinden im Südwesten bei den Heimattagen Baden-Württemberg präsentieren. Zum ersten Mal bekommt nun eine Kommune zum zweiten Mal die Chance.
Als erste Kommune trägt Offenburg in diesem Jahr die Heimattage Baden-Württemberg zum zweiten Mal aus. Das Motto „Heimat, Freiheit, Europa“ passe auf keine andere Stadt im Land so gut, sagte Oberbürgermeister Marco Steffens (CDU) am Donnerstag. Er verwies unter anderem auf das Zusammenleben von rund 62 000 Menschen aus mehr als 120 Nationen. Zum 175. Mal jähre sich darüber hinaus die Offenburger Versammlung, die noch vor der Deutschen Revolution 1848/1849 „13 Forderungen des Volkes“ für Demokratie vorgelegt hatte.
Julian Würtenberger, Staatssekretär im Innenministerium, nannte zudem weitere Feierlichkeiten, die in diesem Jahr anstehen - zum Beispiel 70 Jahre Baden-Württemberg und 65 Jahre Römische Verträge, die als Grundstein der Europäischen Union gelten. Der CDU-Politiker betonte zudem, dass im Südwesten besonders viele Menschen Verantwortung für ihre Heimat übernähmen. Baden-Württemberg sei das „Ehrenamtsland schlechthin“. Jeder Zweite hier engagiere sich freiwillig. Die Heimattage seien außerdem ein Besuchermagnet - zwischen 50 000 und 250 000 Gäste hätten Kommunen in der Vergangenheit das Jahr über verzeichnet.
Die größte Stadt des Ortenaukreises will unter anderem einen Heimattage-Wanderweg eröffnen. Zu den Baden-Württemberg-Tagen Mitte Mai werden unter anderem Sänger Gregor Meyle aus Backnang, die Hermes House Band und der französisch-deutsche Kabarettist Emmanuel Peterfalvi alias Alfons erwartet. Überhaupt solle bei Veranstaltungen die Vielfalt der Gesellschaft im Fokus stehen. Viele Pläne hängen noch vom Verlauf der Corona-Pandemie ab. Mitte April sollen Details vorgestellt werden. Daher ist das Programmheft noch nicht gedruckt.
Die Heimattage Baden-Württemberg gibt es seit 1978. Jedes Jahr sollen so eine Kommune oder ein Zusammenschluss von Gemeinden die Gelegenheit haben, ihre Besonderheiten vorzustellen. „Die Heimattage wollen das Verständnis für Heimat vertiefen und das Wir-Gefühl der Menschen in Baden-Württemberg stärken“, heißt es beim Ministerium. In den kommenden Jahren sind unter anderem Biberach, Weinheim (Rhein-Neckar-Kreis) und Oberkirch (Ortenaukreis) an der Reihe. Die Stadt Offenburg war 1980 der dritte Austragungsort gewesen.
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