„Deutschland braucht einen Donald Trump“
Heino sorgt mit politischen Aussagen für Aufsehen
Heino hat in seiner langen Karriere als Schlagersänger und Volksbarde immer wieder Kontroversen ausgelöst. Jetzt meldet er sich zur aktuellen Politik zu Wort.
Von Markus Brauer/dpa
Schlagersänger Heino wünscht sich seiner eigenen Aussage zufolge für Deutschland einen Politiker wie den ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump.
„Der in unserem Land endlich aufräumt“
„Deutschland braucht einen Donald Trump, der in unserem Land endlich aufräumt und dem die Meinung seiner Gegner einfach sowas von egal ist“, sagt der Volksbarde in einem aktuellen Video auf seinem Instagram-Kanal.
„Der auch mal poltert, aber standhaft bleibt und das Wohl seines Landes und seiner Bürger klar im Auge behält.“
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„Ich bin 85 Jahre alt und stehe für meine Überzeugungen“
Bei der US-Präsidentenwahl am 5. November tritt Trump erneut als Kandidat der Republikaner an. Er glaube, so Heino weiter in dem Video, „dass viele so denken wie ich, sich aber nicht trauen, das auszusprechen“.
Und weiter erklärt der 85-Jährige: „Alle haben Angst, gesellschaftlich geächtet zu werden. Mir persönlich ist das wurscht. Ich bin 85 Jahre alt und stehe für meine Überzeugungen. Ich will nicht, dass unser schönes Land vor die Hunde geht.“
#Heino ist basiert. pic.twitter.com/KfeaefKVju — Marcel (@ElliotStabler92) September 10, 2024
In den USA brauchen sie einen Heino. Dringend. pic.twitter.com/gsolpcDDH8 — Rough Justice (@christophnebgen) September 10, 2024
So antwortet das Netz auf Heino Statement
Das Video geht im Netz derzeit viral. Hier einige ablehnende und zustimmende Netzreaktionen:
- „Ich buche das unter Altersstarrsinn ab“, kommentiert ein User auf Instagram.
- Ein anderer meint: „Besser beim Singen bleiben, wenn man nicht mehr schafft als populistische Schlagzeilen zu reproduzieren – während man selbst ein mehr als privilegiertes Leben führt.“
- „Manchmal ist es besser, sich aus Dingen rauszuhalten, wovon man keine Ahnung hat. Ich an ihrer Stelle würde beim Singen bleiben, selten so viel gequirlten Müll gehört“, referiert ein Dritter.
- Wieder ein anderer kommentiert: „Deutschland braucht weder einen Trump, noch einen alternden Schlagerbarden, der populistische Parolen nachposaunt.“
- Doch es gibt auch zustimmende Äußerungen: „Danke für deine Meinung Heino“, meint jemand.
- Oder: „Du hast recht.“
- Sowie: „Klasse Statement. Der linke und grüne Shitstorm wird nicht lange auf sich warten lassen.“
- Und: „Respekt und Dank. Und viel Gelassenheit und ein dickes Fell! Jetzt wird die aufgeklärte, tolerante Linke jaulen.“
Bezug zur aktuellen Debatte um irreguläre Migration und Abschiebungen
Dem Video zufolge nimmt Heino auch Bezug zur aktuellen Debatte um irreguläre Migration und Abschiebungen. „Es kann doch nicht sein, dass man sich in Deutschland nicht mehr auf die Straße traut und Angst haben muss, abgestochen zu werden.“ Und weiter: „Gegen kriminelle Migranten muss endlich hart durchgegriffen werden. Und damit meine ich Abschiebungen im großen Stil. Wer in unserem Land gewalttätig wird, hat hier nichts mehr verloren und muss gehen.“
Immer wieder Kontroversen um Heino
Der Volkssänger („Schwarzbraun ist die Haselnuß“) hatte in seiner langen Karriere immer wieder Kontroversen ausgelöst – zum Beispiel als er in den 1970er Jahren auf Bitten des baden-württembergischen Ministerpräsidenten und einstigen NS-Marinerichter Hans Filbinger (CDU) alle drei Strophen des Deutschlandliedes aufnahm.
Die Platte sei als Unterrichtsmaterial gedacht gewesen, verteidigte sich Heino damals. Kritik gab es auch, als er Anfang der 1980er Jahre während der Apartheid trotz UN-Embargos in Südafrika auftrat.
Dass ihm in seiner Geburtsstadt Düsseldorf ein „deutscher Liederabend“ als „tümelnd“ angekreidet wurde, ließ er 2021 nicht auf sich sitzen. Nach einem Machtwort des Oberbürgermeisters durfte Heino sein Konzert wie geplant bewerben.
Verschärfte Debatte um Migration und Abschiebungen
Die Debatte um irreguläre Migration und Abschiebungen hat sich in Deutschland auch aufgrund von mehreren Gewalttaten verschärft. So waren in Solingen bei einem mutmaßlich islamistischen Messerattentat auf einem Stadtfest im August drei Menschen getötet und acht weitere verletzt worden. Ein 26-jähriger Syrer sitzt wegen der Tat in Untersuchungshaft.
Die bundesweite Kriminalstatistik erfasst für das vergangene Jahr 214 099 Fälle von Gewaltkriminalität. Das war seit dem Jahr 2022 ein Anstieg von 8,6 Prozent. Unter Gewaltkriminalität fallen neben Mord und Totschlag etwa auch Vergewaltigung, sexuelle Nötigung, Raub und Körperverletzung. Für das Vor-Corona-Jahr 2019 zählte die Kriminalstatistik insgesamt 181 054 Fälle von Gewaltkriminalität in Deutschland.