Hertha misslingt Wiedergutmachung

dpa Berlin. Hertha bleibt nach der fünften Niederlage der jungen Saison auf den hinteren Plätzen. Freiburg wittert nach dem historisch besten Saisonstart Morgenluft - nur Trainer Streich ist skeptisch.

Cheftrainer Pal Dardai von Hertha lächelt vor Spielbeginn. Foto: Soeren Stache/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild

Cheftrainer Pal Dardai von Hertha lächelt vor Spielbeginn. Foto: Soeren Stache/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild

Das 30. Jokertor des Freiburgers Nils Petersen in der Fußball-Bundesliga hat Hertha BSC den schlechtesten Start seit der Abstiegssaison 2009/10 beschert. Der zwei Minuten vor seinem Siegtreffer zum 2:1 (1:0) in der 78. Minute eingewechselte Stürmer setzt die Berliner nach der fünften Niederlage im siebten Spiel weiter unter Druck. Von zwei „unmöglichen Standardtoren“ sprach Hertha-Trainer Pal Dardai: „Das ist schmerzhaft. Da gibt es nichts schönzureden.“

Hertha zeigte am Samstag nur kurz nach dem 1:1-Ausgleich (70. Minute) von Torjäger Krzysztof Piatek vor 18.376 Zuschauern im Berliner Olympiastadion eine gewisse Spielkultur. Freiburgs Verteidiger Philipp Lienhart hatte die weiter ungeschlagenen Gäste aus dem Breisgau nach 18 Minuten in Führung gebracht. „Ich will mich oben festbeißen. Das ist mein Ziel, und das ist das Ziel der Mannschaft“, sagte Verteidiger Nico Schlotterbeck bei Sky. Mit 15 Punkten nach sieben Spieltagen verzeichnet Freiburg den besten Saisonstart in der Vereinsgeschichte, Hertha geht mit sechs Zählern in die Länderspielpause.

Sport-Geschäftsführer Fredi Bobic stellte sich nach der Niederlage hinter Trainer Pal Dardai und die Mannschaft. „Die Leistung und die Art und Weise war insgesamt in Ordnung auch von der Körpersprache. Auch wenn das Ergebnis nicht stimmt“, sagte der 49-Jährige, „wir sind jetzt ein, zwei Spiele im Rückstand und müssen alles tun, um den Rückstand im Herbst aufzuholen.“

Dardai konnte wieder auf Kapitän Dedryck Boyata zurückgreifen. Auch der genesene Stevan Jovetic stand zu Beginn auf dem Platz wie Startelf-Debütant Marco Richter und Kevin-Prince Boateng. Freiburgs Trainer Christian Streich vertraute der Elf, die auch beim 3:0 gegen den FC Augsburg begonnen hatte.

Hertha begann schwungvoll und hatte nach sechs Minuten die erste Chance, doch Jovetic wurde im letzten Moment gestoppt. Auf der anderen Seite prüfte Lukas Kübler mit einem Kopfball seinen früheren Vereinskollegen Alexander Schwolow im Tor der Berliner. Besser machte es Lienhart, der sich nach einer Ecke von Kapitän Christian Günter im Kopfballduell mit Davie Selke durchsetzte und Schwolow aus fünf Metern keine Chance ließ (18.).

Zur zweiten Halbzeit kam der lange verletzte Piatek für Selke. Doch vieles blieb bei den Gastgebern Stückwerk, weil auch selbst einfache Pässe nicht sauber gespielt wurden. Die Gäste dagegen wirkten dagegen abgeklärter und reifer im Spielaufbau. So fiel der der Ausgleichstreffer sehr überraschend. Der eingewechselte Maximilian Mittelstädt bediente von der linken Seite den freigelaufenen Piatek. Der polnische Nationalstürmer hatte keine Schwierigkeiten, den Ball ins Tor zu schießen.

Der Ausgleichstreffer löste eine Bremse bei den zuvor lethargisch agierenden Hausherren, die auf einmal Tempo in ihr Spiel brachten. Vier Minuten nach dem 1:1 traf der ebenfalls eingewechselte Jurgen Ekkelenkamp die Latte des Freiburger Tors.

Ebenso überraschend wie der Ausgleich fiel die erneute Führung für die Freiburger. Nach einer Ecke landete der Ball beim kurz zuvor ins Spiel gekommenen Petersen, der per Fallrückzieher mit seinem insgesamt 30. Jokertor die Berliner Hoffnungen auf den dritten Saisonsieg zunichte machte. Groß jubeln wollte Trainer Streich nicht über den Sieg in einem „durchschnittlichen“ Spiel: „Jetzt läuft es gut. Ich bereite mich darauf vor, wenn es nicht so gut läuft.“

© dpa-infocom, dpa:211002-99-453497/4

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Erstellt:
2. Oktober 2021, 15:02 Uhr

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