Beginn der Osterferien
Hier drohen die längsten Staus
In Baden-Württemberg und acht weiteren Bundesländern beginnen an diesem Freitag die Osterferien. Auf welchen Routen brauchen Urlauber voraussichtlich besonders gute Nerven?

© dpa-Zentralbild/Robert Michael
Wer Lastwagen-Kolonnen vermeiden will, sollte erst am Sonntag in Richtung Süden fahren (Symbolbild).
Von Michael Bosch
Neun Bundesländer starten an diesem Freitag gleichzeitig in die Osterferien – und viele Familien, deren Kinder dann schulfrei haben, fahren in den Urlaub. Auf den Autobahnen – im Südwesten und bundesweit – dürfte es an diesem Wochenende voll werden.
Wo drohen die größten Staus? Und wann ist es sinnvoll loszufahren? Das Wichtigste im Überblick:
Osterferien: Wo drohen die längsten Staus?
Das gute vorneweg: Der ADAC rechnet zwar mit einem größeren Verkehrsaufkommen, aber nicht zwangsläufig mit einem „Stauchaos“, heißt es.
Der Automobilclub warnt vor allem vor Staus auf den Autobahnen in und um die Ballungsräume – also auch rund um Stuttgart. Betroffen sind hier die Autobahnen A81 und A8. Die angespannte Situation rund um Pforzheim dürfte sich an diesem Wochenende nochmals verschärfen.
Fünf Bundesländer befinden sich bereits in den Osterferien. Die Schulen schließen an diesem Freitag in bevölkerungsstarken Bundesländern.
Osterferienbeginn am 11. April
- Baden-Württemberg
- Bayern
- Berlin
- Brandenburg
- Mecklenburg-Vorpommern
- Nordrhein-Westfalen
- Rheinland-Pfalz
- Schleswig-Holstein
- Saarland
Die Autoclubs ACE und ADAC rechnen neben der Schwabenmetropole vor allem in den Großräumen Berlin, Hamburg, Rhein-Main, Rhein-Ruhr, Rhein-Neckar und München mit mehr Verkehr. Dementsprechend steigt auch das Staurisiko. Ein Verkehrsinfarkt droht insbesondere auf den folgenden Autobahnen in Richtung Süden.
Staugefahr in der Region Stuttgart
- A 8: Salzburg – München – Ulm – Stuttgart – Karlsruhe
- A 81: Heilbronn – Stuttgart – Singen
Staugefahr auf Autobahnen bundesweit
- A 1: Köln – Dortmund – Münster – Bremen – Hamburg - Lübeck
- A 1 /A 3 /A 4: Kölner Ring
- A 2: Dortmund – Hannover – Berlin
- A 3: Oberhausen – Köln – Frankfurt/Main – Nürnberg – Passau
- A 4: Dresden – Erfurt – Kirchheimer Dreieck
- A 5: Hattenbacher Dreieck – Frankfurt – Karlsruhe – Basel
- A 6: Kaiserslautern - Mannheim – Heilbronn – Nürnberg
- A 7: Flensburg – Hamburg – Hannover – Würzburg – Ulm – Füssen
- A 9: Berlin – Nürnberg – München
- A 10: Berliner Ring
- A 12: Dreieck Spreeau – Frankfurt (Oder)
- A 61: Mönchengladbach – Koblenz – Ludwigshafen
- A 93: Rosenheim – Kiefersfelden
- A 95: München – Garmisch-Partenkirchen
- A 99: Umfahrung München
Ab dem Ostermontag (21. April) erwartet der ADAC starken Rückreiseverkehr. Vor allem am Nachmittag und Abend seien Staus auf Autobahnen und Bundesstraßen nicht auszuschließen. Besonders viel los sein wird laut Experten am Gründonnerstag, 17. April, der voraussichtlich der schlimmste Stautag werden könnte. Der Grund: Viele Menschen fahren nur über das lange Osterwochenende weg.
Oster-Stau rund um Flughäfen und an Baustellen
Auch die Wege rund um die großen Flughäfen seien stark genutzt. Wer kann, sollte hier öffentliche Verkehrsmittel für die Anreise nutzen oder mit dem Auto entsprechend viel mehr Zeit einplanen, so der ACE.
Viel Geduld braucht es generell auch überall, wo gebaut wird. Der ADAC zählt bundesweit derzeit rund 1050 Baustellen. Staus durch Unfälle mit kurzfristigen Umleitungen kosten Autofahrer Nerven, sind aber nicht vorhersehbar.
Kurzfristig können sich Autofahrer beispielsweise beim Staumelder des ADAC informieren. Hier sind auch die bereits bekannten Sperrungen aufgelistet.
Stau an Ostern – welcher Reisetag ist am besten?
Den Stau vermeidet mit einhundertprozentiger Sicherheit nur, wer erst gar nicht ins Auto steigt. Allerdings gibt es einige Tipps, wie man das Risiko minimiert: Gleich zu Ferienbeginn an diesem Freitag loszufahren, gehört nicht dazu. Zum Beginn des Wochenendes mischt sich der Berufs- und Wochenendpendlerverkehr mit dem der Urlauber. Entspannung rund um die Ballungsgebiete und die Autobahnen ist erst am Abend zu erwarten, so der ACE.
Der Samstag ist der Hauptreisetag. Schon am frühen Vormittag kann es sich auf vielen Strecken in südlicher und südöstlicher Richtung stauen. Auch die Wege an die Küsten füllen sich.
Wer unbedingt an diesem Wochenende fahren will, sollte das am Sonntag machen. Das ist laut den Verkehrsclubs der beste Reisetag. Das Risiko, in lange Staus zu geraten, ist dann am niedrigsten – auch wenn ab Vormittag ebenfalls mit Verzögerungen zu rechnen ist. Dazu rät auch der ADAC.
Stau-Faustregel: Vor 8 oder nach 18 Uhr
„Wenn man weitgehend frei Fahrt haben will, sollte man Samstag oder Sonntag fahren“, sagte Julian Häußler, Sprecher des ADAC in Württemberg. Auch die Uhrzeit sei wichtig: „Als Faustregel gilt hier: Vor 8 Uhr oder nach 18 Uhr.“ Zu dieser Zeit sollten auch die Hauptstrecken Richtung Süden deutlich freier sein. Das Umfahren der Autobahnen bringe indes nicht viel. Sinnvoll sei eher azyklisches Fahren nach Wochentagen und Uhrzeit.
Stau in Österreich, Schweiz und Italien an Ostern
Auch auf den Fernverkehrsstrecken der angrenzenden Alpenländer herrscht zeit- und streckenweise reger Osterreiseverkehr. Ziel der Reisenden sind vor allem südlichere Urlaubsregionen wie der Gardasee, aber auch hochgelegene Wintersportgebiete in den Alpen.
Unter anderem beginnen nun in allen österreichischen Bundesländern die Ferien. Dasselbe trifft auf einige Schweizer Regionen zu. Staugefährdet bleiben in Österreich die Tauern-, Inntal- und Brennerautobahn, auf denen derzeit gebaut wird, sowie die Fernpassroute sowie die Bundesstraßen in Tirol, Salzburg und Vorarlberg.
In der Schweiz ist auf der Gotthardroute sowie auf den Zufahrtsstraßen zu den Skigebieten in Graubünden, im Berner Oberland, im Wallis und in der Zentralschweiz mit starkem Verkehrsaufkommen zu rechnen. In Italien sind neben der Brennerroute auch die Straßen ins Puster-, Grödner- und Gadertal sowie in den Vinschgau staugefährdet.