Streik im Nahverkehr

Hier fahren am Dienstag keine Busse und Bahnen

Pendler, Schülerinnen und Schüler und andere Reisende brauchen am Dienstag mancherorts viel Geduld. In Baden-Württemberg wird gestreikt. Was bekannt ist:

Bei Bussen und Bahnen wird an diesem Dienstag gestreikt (Symbolbild).

© IMAGO/Hanno Bode/IMAGO/Hanno Bode

Bei Bussen und Bahnen wird an diesem Dienstag gestreikt (Symbolbild).

Von Michael Bosch

Im öffentlichen Nahverkehr wird wieder einmal gestreikt. Bei Bussen und Bahnen müssen Pendler an diesem Dienstag, 15. Oktober, – und teilweise auch am Mittwoch, 16. Oktober, mit Ausfällen rechnen. Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hat in der bundesweiten Entgeltrunde Eisenbahntarifvertrag (ETV) im regionalen Nahverkehr in Baden-Württemberg zu Warnstreiks aufgerufen.

Am Dienstag wird vor allem bei der SWEG (Südwestdeutsche Landesverkehrs-GmbH), die auch Verbindungen in der Region Stuttgart bedient, gestreikt. Betroffen sind am Dienstag folgende Standorte:

  • Weil am Rhein (Kreis Lörrach)
  • Müllheim (Breisgau-Hochschwarzwald)
  • Emmendingen/Endingen
  • Lahr (Ortenaukreis)
  • Endingen (Kaiserstuhlbahn)
  • Kehl
  • Offenburg (SWEG Bus und Ortenau S- Bahn)
  • Immendingen (Ringbahn)
  • Schwarzwaldbahn
  • Zollern-Alb-Bahn 1 (Strecke Tübingen – Balingen – Sigmaringen)
  • Busverkehr in der Region Heilbronn-Franken
  • Busverkehr in der Region Main-Tauber

Es sei „teilweise mit erheblichen Auswirkungen auf den Fahrdienst in den jeweiligen Landkreisen und zahlreichen Ausfällen im jeweiligen Bahn- und Busverkehr“ zu rechnen, heißt es von Verdi.

  • Ausfälle gibt es laut SWEG auch auf den folgenden Strecken: Schwäbische Alb-Bahn (auf der Strecke Gammertingen – Engstingen – Schelklingen)
  • DB Regio (auf der Strecke Endingen – Gottenheim)
  • Zudem sei teilweise der Schulbusverkehr betroffen

Streik bei der SWEG: Ist auch die Strecke zwischen Tübingen und Stuttgart betroffen?

Nein, laut SWEG wird es dort keine Ausfälle geben. „Ebenso nicht bei den Fahrten, die von folgenden Tochtergesellschaften erbracht werden: SWEG Bus Schwetzingen GmbH, SWEG Bus Rheinmünster GmbH, SWEG Bus Pforzheim GmbH, SWEG Bus Karlsruhe GmbH, SWEG Bus Tübingen GmbH, Nahverkehr Mittelbaden Walz GmbH.“, heißt es von der SWEG.

Wie lange geht der Streik?

Teilweise kam es bereits am Montag zu Arbeitsniederlegungen im Südwesten – beispielsweise in Sinsheim. Auch am Mittwoch ist noch mit Streiks zu rechnen.

Bus und Bahn: Warum wird gestreikt?

Der ETV-„Tarifvertrag für die Bediensteten der nichtbundeseigenen Eisenbahnen und von Kraftverkehrsbetrieben“, regelt die Arbeitsbedingungen und Entgelte von rund 5500 Beschäftigten in sechs Bundesländern (Bayern, Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Rheinland-Pfalz). Zu den betroffenen Unternehmen gehören Omnibusbetriebe, Schienennahverkehr aber auch Güterbahnen.

Das Angebot, das die Arbeitgeber bislang vorgelegt haben, sei „völlig unzureichend“, so Gewerkschaftsvertreter. „Mit dem bisherigen Kurs der Arbeitgeber sind selbst bei deutlich sinkender Inflation weitere Reallohnverluste vorprogrammiert. So lässt sich die Fachkräftelücke insbesondere im Fahrdienst nicht schließen. Mit den Warnstreiks in dieser Woche wollen wir die Arbeitgeber zurück in die Spur bringen, um den regionalen Nahverkehr nachhaltig zu stärken“, sagt Hanna Binder, stellvertretende Verdi-Landesbezirksleiterin

Verdi fordert 350 Euro mehr pro Monat ab Oktober 2024 bei einer Laufzeit von zwölf Monaten sowie eine Inflationsprämie in Höhe der noch möglichen 1300 Euro. Hier sind nur 600 Euro angeboten. Die Verhandlungen werden am 11. November fortgesetzt.

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Erstellt:
15. Oktober 2024, 08:38 Uhr
Aktualisiert:
16. Oktober 2024, 11:01 Uhr

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