Archäologie

Historisches Schiffswrack an Sylter Strand freigespült

Stürme auf der Nordseeinsel haben unter Sand verborgene Wrackteile sichtbar gemacht. Experten wollen nun auf Sylt untersuchen, um welchen Schiffstyp es sich handelt und wie alt die Holzbohlen sind.

Rantum: Verwitterte Überreste eines Schiffes liegen bei Ebbe am Strand vor Sylt (Rantum).

© dpa/Lea Albert

Rantum: Verwitterte Überreste eines Schiffes liegen bei Ebbe am Strand vor Sylt (Rantum).

Von Markus Brauer/dpa

Am Strand vor Sylt beim Ortsteil Rantum sind Teile eines vermutlich historischen Schiffes freigespült worden. Die wettergegerbten Holzbohlen werden an einigen Stellen mit runden Holzstücken zusammengehalten und sind nur bei Ebbe sichtbar.

„Wir können leider noch nicht sagen, wie alt das Wrack ist und auch nicht, um was für einen Schiffstyp es sich handelt“, teilte eine Sprecherin des Archäologischen Landesamtes Schleswig-Holstein mit. Experten wollen die Überreste am Strand demnach in der kommenden Woche mit einer 3D-Technik vermessen und untersuchen.

Stürme legen historische Holzteile frei

Starke Stürme können in Schleswig-Holstein dafür sorgen, dass Wracks freigespült, aber auch schnell wieder eingesandet werden. Auf Sylt hatte es seit Jahresbeginn immer wieder teils heftig gestürmt. Teile des Wracks sind inzwischen wieder von Sand bedeckt, vor zwei Tagen waren noch deutlich größere Teile des Schiffes sichtbar.

Auf der größten deutschen Nordseeinsel war zuletzt 2016 an der Hörnumer Odde ein Schiffswrack von etwa 1690 entdeckt worden. Am Außensand Japsand, westlich der Hallig Hooge, war 2017 ein Wrack gefunden worden und 2021 das Wrack der Ulpiano auf dem Süderoogsand, das zu Heiligabend 1870 havariert war.

Küste vor Sylt wurde oft zur tödlichen Falle

Für den gesamten Bereich des Nordfriesischen Wattenmeeres liegen für den Zeitraum vom 17. bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts knapp 900 Strandungsberichte vor, erklärte die Sprecherin. Besonders bei starkem Westwind wurden die Außensände demnach „zur tödlichen Falle“. Strandungen waren so häufig, dass sich die Bergung von Wracks und die Rettung Schiffbrüchiger zu einem eigenen Wirtschaftszweig entwickelte.

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Erstellt:
15. Januar 2025, 17:26 Uhr
Aktualisiert:
15. Januar 2025, 17:38 Uhr

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