Tarifabschluss für die Privatbanken

„Höchstes Niveau der deutschen Finanzwirtschaft“

Der Arbeitgeberverband und die Gewerkschaft Verdi erzielen relativ zügig einen Tarifabschluss für das private Bankgewerbe. Die Gehälter wachsen um 10,5 Prozent. Der Nachwuchs soll aber noch mehr profitieren.

Auch die Beschäftigten der heimischen Bausparkassen Schwäbisch Hall (Foto) und Wüstenrot profitieren von der Tarifeinigung.

© dpa/Marijan Murat

Auch die Beschäftigten der heimischen Bausparkassen Schwäbisch Hall (Foto) und Wüstenrot profitieren von der Tarifeinigung.

Von Matthias Schiermeyer

In Rekordzeit haben Arbeitgeber und Gewerkschaft einen Tarifabschluss für das private Bankgewerbe erzielt: Schon beim dritten Treffen und einen Monat nach Verhandlungsbeginn wurde für die 140 000 Beschäftigten eine Gehaltsverbesserung von insgesamt 10,5 Prozent vereinbart. Über 28 Monate bis September 2026 werden die Tarifeinkommen um 5,5 Prozent zum 1. August, 3,0 Prozent ein Jahr später sowie 2,0 Prozent zum Juli 2026 angehoben. Betroffen sind auch die Bausparkassen Schwäbisch Hall und Wüstenrot, bei denen es vorige Woche noch Warnstreiks gegeben hatte.

„In unruhigen Zeiten der Verantwortung gerecht geworden“

Die Vergütungen für Nachwuchskräfte werden um insgesamt 250 Euro erhöht – was je nach Ausbildungsjahr Anhebungen zwischen 18 und knapp 22 Prozent entspricht. Nachwuchskräfte kommen binnen zwei Jahren auf 1400 bis 1640 Euro im Monat. Dies sei das „höchste Niveau in der deutschen Finanzwirtschaft“, lobt der Arbeitgeberverband (AGV) Banken. „Damit nehmen wir in der Finanzwirtschaft nicht nur bei der Ausbildungsqualität, sondern auch bei der Vergütung eine Spitzenposition ein“, so Verhandlungsführer Thomas A. Lange. Insgesamt habe sich die Sozialpartnerschaft im privaten Bankgewerbe als „belastbar und verlässlich“ erwiesen. „In unruhigen Zeiten sind wir unserer Verantwortung gerecht geworden, pragmatisch vernünftige Kompromisse zu finden.“

Verdi-Verhandlungsführer Jan Duscheck unterstreicht die „spürbare Entlastung bei den Gehältern“. Darüber hinaus soll nun über eine Arbeitszeitgestaltung, die sich an den Lebensphasen orientiert, verhandelt werden. Verdi hatte zu Beginn 12,5 Prozent mehr Gehalt, mindestens 500 Euro pro Monat, gefordert. Bis Ende Juli können die Mitglieder über das Resultat abstimmen.

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Erstellt:
4. Juli 2024, 14:28 Uhr
Aktualisiert:
4. Juli 2024, 14:58 Uhr

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