Hoeneß über Neffen: „Jetzt sehe ich eine Handschrift“

dpa Sinsheim. Hoffenheim-Trainer Sebastian Hoeneß hat einmal mehr einen tiefen Einblick gegeben, wie es ist, mit einem großen Namen aufzuwachsen. „Gerade zu Schulzeiten war das nicht so einfach. Da hat man sich schon gewünscht, dass das keine Rolle spielt, sondern dass man der Sebastian ist, wie jeder Mitschüler auch“, sagte der 39-Jährige am Sonntag in der ZDF-„Sportreportage“ über die Last, der Sohn und der Neffe zweier berühmter Fußballer zu sein.

Hoffenheims Trainer Sebastian Hoeneß gestikuliert. Foto: Uwe Anspach/dpa/Archivbild

Hoffenheims Trainer Sebastian Hoeneß gestikuliert. Foto: Uwe Anspach/dpa/Archivbild

„Der Name war Fluch und Segen“, meinte Vater Dieter Hoeneß (69). Onkel Uli Hoeneß (70) stellte in der TV-Sendung fest: „Ich schätze den Basti unglaublich, ein ganz toller Kerl. Ich habe aber ein bisschen Sorgen gehabt, dass mit dem Namen und von Bayern München kommend der Druck zu groß wird.“ Sebastian Hoeneß ist seit Juli 2020 Cheftrainer der TSG 1899 Hoffenheim, war zuvor Amateurtrainer beim deutschen Rekordmeister aus München.

Onkel und Vater lobten den jungen Bundesliga-Trainer, der mit den Kraichgauern momentan punktgleich mit Vizemeister RB Leipzig Tabellen-Siebter ist. „Sebastian hat einen Super-Job gemacht letztes Jahr“, sagte Vater Dieter. „Mit im Durchschnitt acht, neun verletzten Spielern nicht ernsthaft in den Abstiegskampf zu geraten, war eine Riesenleistung.“

In dieser Saison läuft es besser für die Hoffenheimer und ihren jungen Trainer, auch wenn es zuletzt drei Pflichtspielniederlagen in Serie gab. „Wie gut er als Trainer ist, sieht man jetzt, jetzt sehe ich eine Handschrift“, sagte Uli Hoeneß. Der Bayern-Patron meinte: Wenn sie tatsächlich in die Champions League reinkämen, dann wäre das so, „als wenn der FC Bayern mit zehn Punkten Vorsprung deutscher Meister wird.“

Hoffenheim habe einen Etat für Platz zehn, Platz elf und in den letzten zwei Jahren keine Transfers getätigt, sagte Dieter Hoeneß: „Und trotzdem setzt man voraus, dass Hoffenheim mindestens Sechster werden muss. Das ist schizophren.“

© dpa-infocom, dpa:220123-99-821521/2

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Erstellt:
23. Januar 2022, 18:49 Uhr

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