Hoffenheims Hoeneß packt der Corona-Frust

dpa/lsw Sinsheim. Dieser nächste Rückschlag passt in eine bisher unglückliche Saison der Hoffenheimer. Dass die starke Leistung gegen Leipzig unbelohnt bleibt, macht Trainer Hoeneß zu schaffen. Schon am Samstag wartet die nächste harte Prüfung.

Hoffenheims Trainer Sebastian Hoeneß. Foto: Uwe Anspach/dpa

Hoffenheims Trainer Sebastian Hoeneß. Foto: Uwe Anspach/dpa

Als einmal mehr das Thema Corona aufkam, wurde sogar Sebastian Hoeneß emotional. Der sonst eher zurückhaltende Trainer der TSG 1899 Hoffenheim hat in seiner Debüt-Saison eine extrem schwierige Hinrunde mit Verletzungen und zahlreichen Corona-Fällen zu meistern. „Unsere Infizierten haben danach noch ein bisschen zu kämpfen. Weil es erstens eine Krankheit ist, die nimmt einem einfach Substanz. Da geht es nicht nur Andrej (Kramaric) so, da haben wir auch andere Spieler. Es ist extrem bitter, dass sein enormer Lauf durch diese unsägliche Erkrankung gestoppt wurde“, haderte Hoeneß nach dem unglücklichen 0:1 gegen Spitzenteam RB Leipzig am Mittwochabend.

Als Hoeneß am Donnerstagvormittag eine Nacht über den nächsten bitteren Nackenschlag geschlafen hatte, wirkte er schon gefasster. Das Thema war ihm aber weiter ein Anliegen. „Mir war wichtig, einfach zu sagen, dass es nicht so ist, dass man mal kurz krank ist und kurz daheim sitzt. Es ist jetzt bei uns so, dass das Konsequenzen hat - einerseits mental. Andererseits ist es natürlich auch ein Formthema“, verdeutlichte der 38-Jährige.

Die ungünstigen Umstände, mit denen Hoeneß und die TSG seit Wochen kämpfen, haben vor allem eine Folge: eine sehr dürftige Punkteausbeute. Zwölf Zähler aus zwölf Bundesliga-Spielen sind für die Europa-Ansprüche der TSG viel zu wenig. „Wir brauchen Durchhaltevermögen und Geduld. Am besten schaffen wir schon am Samstag in Gladbach diesen Durchbruch“, sagte Hoeneß. Neben den zahlreichen Corona-Infektionen schwächten sich die Kraichgauer zuletzt auch selbst: Dennis Geiger, Florian Grillitsch und Stefan Posch sahen innerhalb von zwei Wochen Platzverweise.

Immer wieder wird Hoeneß gezwungen, seine Mannschaft umzubauen. Vorne spielen sich so trotz der großen individuellen Klasse von Kramaric, Munas Dabbur oder Christoph Baumgartner keine Automatismen ein. Hinten reichen einzelne Fehler, um vollkommen offene Partien wie die gegen Leipzig und den früheren Hoffenheimer Erfolgscoach Julian Nagelsmann zu verlieren.

„Es ist eine sehr unglückliche Niederlage. Für mich war es ein Spiel auf Augenhöhe. Das Gegentor ist extrem bitter für uns, weil Kevin Vogt zu der Zeit draußen behandelt wurde“, sagte Baumgartner, der erneut zu den Stärksten zählte. Yussuf Poulsen hatte Leipzig mit einer der ganz wenigen Chancen (60. Minute) das Tor des Tages und damit drei Punkte beschert.

Das Gastspiel in Gladbach bietet am Samstag (15.30 Uhr/Sky) die Chance, den Rückstand auf die vorderen Ränge vor Weihnachten noch einmal zu verkürzen. Abwehrspieler Kevin Akpoguma sagte: „Du musst solche Abende abhaken, versuchen, nach vorne zu schauen.“ Der bis dato letzte Bundesliga-Auswärtssieg der TSG wird am Samstag schon drei Monate her sein.

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Erstellt:
17. Dezember 2020, 11:29 Uhr

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