Innenstädte setzen auf 2G-Bändchen: „Positive Rückmeldungen“
dpa/lsw Stuttgart. Bunte Bändchen oder „City Pass“-Stempel: Damit dem Einkauf weniger 2G-Kontrollen im Weg stehen, setzen viele Innenstädte im Südwesten auf flächendeckende Kennzeichen. Das ist aber nicht überall möglich.
In immer mehr Innenstädten im Südwesten können Kunden mit Bändchen und Stempeln als 2G-Nachweis lange Kontrollen an Geschäften vermeiden. Kommunen und Einzelhandel setzen unter anderem in Freiburg, Villingen-Schwenningen, Baden-Baden, Heilbronn und Ulm auf entsprechende Konzepte. Wer an den dortigen Ausgabestellen Impf- oder Genesungsnachweis und Personalausweis vorlegt, bekommt entweder Bändchen ans Handgelenk oder einen Stempel auf die Hand. Diese dienen dann als 2G-Nachweis in den Geschäften, damit die Dokumente dort an den Eingängen nicht noch einmal einzeln kontrolliert werden müssen.
„Die Bändchenlösung ist dann möglich, wenn die Städte und Gemeinden das in die Hand nehmen und vor Ort umsetzen“, sagte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums in Stuttgart am Donnerstag. „Denn es stellen sich ja vor allem praktische Fragen: Es müssen einheitliche Bändchen sein und es muss jemanden geben, der das entsprechend verantwortet und umsetzt und damit Missbrauchsgefahren ausschließt.“ Bändchen und Stempel dürften „nicht zu einer Aufweichung der 2G-Kontrollen führen“, betonte der Sprecher. Wenn die Kommunen dafür verantwortlich seien, könne das aber gewährleistet werden.
Damit fährt die Landesregierung in Baden-Württemberg einen deutlich liberaleren Kurs als die bayerische Staatsregierung. Dort hatte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) Bändchen und Stempel für den Einzelhandel abgelehnt: „Beim Bändchen haben wir ganz klar entschieden: Das ist keine Alternative“, sagte Söder. „Keiner kann sehen, wer gibt das Bändchen aus, wer hat das autorisiert?“
Im Raum Ulm führt das wie schon in der Vergangenheit zu unterschiedlichen Corona-Regelungen. Während in der Ulmer Innenstadt 2G-Stempel verteilt werden, ist ein solches Konzept auf der bayerischen Seite der Donau in Neu-Ulm bisher nicht möglich.
Der Handelsverband Baden-Württemberg betonte, man sei der Landesregierung „sehr dankbar, dass sie die Bändchenlösung ermöglicht“. Man bekomme „durchweg positive Rückmeldungen von Händlern und auch von Kunden, die das Modell in aller Regel sehr gut annehmen“, sagte ein Sprecher des Landesverbands. „Aufwand und Kosten werden für den Handel verringert, bei der Kundschaft steigt die Shoppinglaune, da sie nicht mehr an jedem Eingang Nachweis und Ausweis vorzeigen muss.“
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