Improvisation

Dauernde Engpässe bei Arzneien sind nicht hinnehmbar

Berlin Es mag sein, dass der aktuelle Fall einesLieferengpasses für Arzneimittelnicht das beste Beispiel ist, um über die schwankende Versorgungssicherheit bei Medikamenten zu diskutieren. Da spielen mehrere untypische Sonderfaktoren eine Rolle. Aber geführt werden muss diese Debatte endlich. Es ist absolut nicht hinnehmbar, dass die Klinik-Apotheker zu Improvisationskünstlern werden müssen, weil immer und immer wieder Hersteller aufgrund von Produktionsausfällen nicht liefern können.

Die Gründe dafür sind vielfältig. Aber sie liegen oft in der Auslagerung der Wirkstoffproduktion nach Indien oder China. Damit sind viele Probleme hinsichtlich der Qualität, der Kontrolle der Produktionsprozesse und der Stabilität der Lieferwege verbunden. Das ist kein nationaler, sondern ein europäischer Trend. Die EU ist hier gefordert. Es braucht eine Strategie, um die Medikamentenherstellung in Europa attraktiv zu machen.

Das heißt nicht, dass der nationale Gesetzgeber nichts tun könnte. Noch immer ist selbst die bloße Meldung von Knappheiten eine freiwillige Maßnahme der Unternehmen. Das kann nicht so bleiben. Auch über den Aufbau einer nationalen Arzneimittel-Reserve muss endlich nachgedacht werden.https://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.knappheit-bei-medikamenten-aerzte-wollen-meldepflicht-bei-lieferengpaessen.fdd29bad-e40b-4a53-af29-b2db5ee60a0c.htmlhttps://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.lieferengpaesse-bei-wichtigem-schmerzmittel-weniger-ibuprofen-und-was-dann.a0c0528d-d070-4e14-a15b-07f141a508b4.html

norbert.wallet@stzn.de

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Erstellt:
22. März 2019, 03:04 Uhr

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