Initiative fordert Morgenruhe auf der neuen Route

„Vereint gegen Fluglärm“ dringt auf rasche Umsetzung des Kompromissvorschlags zur neuen Flugroute.

Von Elisabeth Maier

Kreis Esslingen - Die Initiative „Vereint gegen Fluglärm“ fordert eine schnelle Umsetzung des Kompromisses, den die Fluglärmkommission in ihrer Sitzung am 4. Dezember vorgeschlagen hat. Demnach sollen auf der Route für Flüge in Richtung Süden zwischen 6 und 8 Uhr morgens keine Maschinen verkehren. Zugleich kritisiert Rolf Keck-Michaeli, der Sprecher der interkommunalen Initiative, die aus seiner Sicht „fehlende Transparenz“ im Entscheidungsprozess.

Der Kompromissvorschlag, für den sich in dem Gremium eine klare Mehrheit fand, wird nun an das Bundesaufsichtsamt für Flugsicherung (BAF) in Langen geschickt. Man habe an die Sitzung hohe Erwartungen gehabt, sagt Keck-Michaeli. „Der Mehrheitsbeschluss gegen den Weiterbetrieb der neuen Flugroute sollte durch Nachholen der verpassten, formal korrekten Empfehlung an das BAF zumindest die Chance zur Umsetzung bekommen.“ Dem seien die Gegner der Route nicht gefolgt, da sie dies mit Blick auf die bisherigen Äußerungen des BAF für „unrealistisch“ hielten. „Für die Initiative und die betroffenen Bürger ist dies bitter und enttäuschend, wird doch der Mehrheitsbeschluss gegen die neue Route damit bedeutungslos“, findet Keck-Michaeli. Dennoch sei die Einschätzung der Routengegner nicht von der Hand zu weisen: „Vermutlich zeigt der nun gefundene Kompromiss das zum aktuellen Stand maximal Umsetzbare auf.“

Bereits im Sommer habe Verkehrsminister Winfried Hermann den Kompromiss über eine zeitliche Beschränkung in den Morgenstunden ins Spiel gebracht. Im September habe das Ministerium die Initiative informiert, „dass mögliche Kompromisslösungen Gegenstand von Abstimmungen zwischen dem Flughafenbetreiber, den Fluggesellschaften und der DFS seien“. Demokratisch legitimiert durch den Mehrheitsbeschluss für den Kompromiss, sollten die Abstimmungen nun schnell mit einer Fixierung im Betriebshandbuch der DFS zum Ende kommen. Die Initiative werde diesen Prozess kritisch verfolgen sowie am Protest festhalten.

Zum Artikel

Erstellt:
22. Dezember 2024, 22:10 Uhr
Aktualisiert:
23. Dezember 2024, 21:58 Uhr

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen