Wirtschaftspreis Schwarzer Löwe

Innovation und Fortschritt brauchen Anreize

Zum dritten Mal loben Tageszeitungen aus Baden-Württemberg den Schwarzen Löwen aus. Mehr als 100 Unternehmen haben sich seit dem Start vor drei Jahren um den größten Wirtschaftspreis im Land beworben. Bis zum 16. August werden Bewerbungen angenommen.

Der Wirtschaftspreis Schwarzer Löwe ist der größte in Baden-Württemberg.

© /Günter E. Bergmann

Der Wirtschaftspreis Schwarzer Löwe ist der größte in Baden-Württemberg.

Von Ingo Dalcomo

Sandra Jörg, Gründerin des IT-Unternehmens Blackpin in Aalen, ist voll des Lobes: Es sei eine Ehre, den Wirtschaftspreis Schwarzer Löwe gewonnen zu haben, so die Preisträgerin 2023 in der Kategorie Digitale Transformation. Das Unternehmen hatte sich mit einer digitalen Sensormatte beworben, die das Bewegungsverhalten von bettlägerigen Patienten präzise überwachen kann.

Nicht nur für junge Unternehmen sind derartige Auszeichnungen ein wichtiges Kommunikationsinstrument. Auch Michael Sautter, Geschäftsführer des Leonberger Unternehmens perma trade Wassertechnik, ist sicher, der Preis habe seinen Teil dazu beigetragen, dass das Interesse an seinem Produkt, einem Filter zur nachhaltigen Aufbereitung von Wasser in Heizungsanlagen, nach wie vor sehr hoch sei.

Unterstützung in schwierigen Zeiten

Die Gründerin von Blackpin betont, derartige Wettbewerbe erhöhten nicht nur die Sichtbarkeit bei potenziellen Kunden, sondern stärkten zudem das Vertrauen der Kunden und eröffneten neue Geschäftsmöglichkeiten. Zudem, so Jörg, sei sie stolz, Teil einer „inspirierenden Gemeinschaft von Unternehmen“ zu sein, die einen nachhaltigen Beitrag zur Wirtschaft in Baden-Württemberg leisten.

Diese Intention war es auch, die vor drei Jahren die Verlage dazu bewog, den Wirtschaftspreis Schwarzer Löwe auszuloben. Herbert Dachs, Vorsitzender der Geschäftsführung der Medienholding Süd, sagt, die Auszeichnung solle in erster Linie die heimische Wirtschaft in schwierigen und unsicheren Zeiten unterstützen. Schließlich seien die Medienhäuser in Baden-Württemberg ein Teil davon und fühlten sich partnerschaftlich den Unternehmen verpflichtet. Zudem repräsentieren die beteiligten Tageszeitungen rund 800 000 Leserinnen und Lesern. Ein wichtiges Argument auch für Hans-Ulrich Wetzel, den Verleger des Mühlacker Tagblatts. Über die große Reichweite biete der Schwarze Löwe die ideale Möglichkeit zur Präsentation.

Die Teilnahme kostet nur etwas Zeit

Im Gegensatz zu vielen anderen kommerziell ausgelobten Auszeichnungen ist der Wirtschaftspreis Schwarzer Löwe keine Ehrung, die man gegen die Bezahlung einer Gebühr enthält. Die Teilnahme ist kostenlos. Allerdings müssen die Unternehmen etwas Zeit investieren, um den Online-Fragebogen auszufüllen und ihre innovativen Ideen oder Projekte vorzustellen.

Entwickelt hat den Fragenkatalog Prof. Dr. Hanspeter Gondring von der Dualen Hochschule Baden-Württemberg in Stuttgart. Der Wirtschaftswissenschaftler entwickelte ein zweistufiges Bewertungsmodell aus betriebswirtschaftlichen Kennzahlen und einer kurzen Beschreibung des Produktes oder der Dienstleistung. Die Daten werden vorab ausgewertet und münden in einem Punktesystem. Die Kandidaten in jeder Kategorie mit den fünf höchsten Rankings werden einer unabhängigen und hochkarätig besetzten Jury vorgeschlagen, die daraus die Plätze eins bis drei vergeben.

Der Preis wird in diesem Jahr in fünf Kategorien vergeben. So werden die Kategorien Innovation und Digitale Transformation in der Kategorie Innovation zusammengefasst. Das Thema Diversität geht künftig in alle Kategorien ein, da es alle Themenbereiche betrifft. Darüber hinaus sind Bewerbungen in den Kategorien Wohnkonzepte, Nachhaltigkeit und Gründer möglich.

Das Thema Soziales Engagement bleibt weiterhin der Publikumspreis, den die Leserinnen und Leser der beteiligten Tageszeitungen vergeben. Der Preis ist erstmals mit einem Preisgeld von 10 000 Euro verbunden, gestiftet von Edeka Süd. Ebenfalls ein Preisgeld von 10 000 Euro, ausgelobt von der BW-Bank, erhält der Sieger in der Kategorie Gründer.

„Wohnen“ als neue Kategorie

Dass die Kategorien eines Wirtschaftspreises nicht in Stein gemeißelt sind , zeigte sich im vergangenen Jahr. Aufgrund des sich immer stärker abzeichnenden Wohnungsmangels entschieden sich die Verleger der beteiligten Tageszeitungen noch während der Bewerbungsphase, mit Wohnen eine weitere Kategorie aufzunehmen. Das Augenmerk der Jury war dabei besonders auf Unternehmen gerichtet, die innovative Instrumente und Strategien für die Schaffung von preiswertem Wohnraum vorwiesen. In einem engen Kopf-an-Kopf-Rennen überzeugte 2023 die Stuttgarter Wohnungs- und Städtebaugesellschaft SWSG die Jury von ihrem Konzept und den vorliegenden Zahlen. Samir M. Sidgi, Vorsitzender der Geschäftsführung der SWSG, nennt den Schwarzen Löwe „Ansporn für verantwortungsbewusstes und zukunftsorientiertes Handeln“.

Warum sich Unternehmen an einem Wirtschaftspreis wie dem Schwarzen Löwen beteiligen sollten, liegt für Wissenschaftler Gondring auf der Hand: „Die Ehrung honoriert herausragende Leistungen von Unternehmen. Sie belohnen Innovation und Kreativität und sind so zusätzliche Anreize für Forschung und Entwicklung.“

Die Rahmenbedingungen

KategorienDer Wirtschaftspreis Schwarzer Löwe wird in fünf Kategorien verliehen: Innovation, Nachhaltigkeit, Gründer, Wohnkonzepte und Soziales Engagement.

GewinnerDie Gewinner werden am 21. November 2024 im Rahmen einer Galaveranstaltung im Römerkastell in Bad Cannstatt bekannt gegeben.

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Erstellt:
26. Juni 2024, 14:06 Uhr

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