Nach Anschlag in Magdeburg
Integrationsbeauftragte warnt vor Übergriffen auf Migranten
Nach dem Weihnachtsmarktanschlag in Magdeburg warnt Sachsen-Anhalts Integrationsbeauftragte, Susi Möbbeck (SPD), vor rassistischen Übergriffen auf Migranten.
Von red/epd
Sachsen-Anhalts Integrationsbeauftragte Susi Möbbeck (SPD) hat vor rassistischen Übergriffen auf Migranten nach dem terroristischen Anschlag auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg gewarnt. „Worte werden zu Taten: Migranten werden auf offener Straße als Terroristen beschimpft und körperlich angegriffen“, erklärte Möbbeck am Montag in Magdeburg. Während Überlebende, Angehörige und Helfende nach Ruhe und Raum für ihre Trauer suchten, missbrauchten rechtsextreme Kräfte den Anschlag, um eine menschenverachtende Agenda zu verbreiten.
Die Staatssekretärin im Sozialministerium rief Betroffene auf, sich an die Polizei wenden, um ihre Fälle zu dokumentieren. Ihnen stünden die Opferberatungsstellen und das Landesnetzwerk der Migrantenorganisationen Sachsen-Anhalt (Lamsa) in Halle unterstützend zur Seite.
Menschen mit Migrationshintergrund fühlen sich unsicher
Lamsa-Geschäftsführer Mamad Mohamad mahnte zur Besonnenheit, insbesondere an Silvester. Menschen mit Migrationshintergrund fühlten sich unsicher und trauten sich kaum, auf die Straße zu gehen. Es gebe vermehrt Berichte über rassistische Anfeindungen. „Besonders in der Silvesternacht befürchten wir eine Verschärfung der Situation“, betonte Mohamad. Er unterstütze daher den Aufruf der Magdeburger Oberbürgermeisterin Simone Borris (parteilos), diesmal auf Feuerwerk zu verzichten.
Das Netzwerk Lamsa vertritt nach eigenen Angaben die politischen, wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Interessen von Menschen mit Migrationshintergrund in Sachsen-Anhalt. Derzeit seien dort 110 Organisationen und Einzelpersonen repräsentiert, hieß es.