Sitzung des Kabinetts verschoben

Israel zu Gaza-Deal: Hamas sperrt sich und löst Krise aus

Eine Sitzung des israelischen Sicherheitskabinetts zur Billigung des Waffenruheabkommens wird verschoben. Schuld ist laut Netanjahu Ärger mit der Hamas. Medien sehen auch interne Gründe.

Israels Ministerpräsident Netanjahu schiebt die Verschiebung auf Ärger mit der Hamas. (Archivbild)

© dpa/Jose Luis Magana

Israels Ministerpräsident Netanjahu schiebt die Verschiebung auf Ärger mit der Hamas. (Archivbild)

Von red/dpa

Die Hamas im Gazastreifen verweigert nach Darstellung von Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu ihre Zustimmung zu sämtlichen Teilen der Vereinbarung über eine Waffenruhe und die Freilassung von Geiseln. Die Islamistenorganisation habe das Ziel, „in letzter Minute Zugeständnisse zu erpressen“, ließ er über sein Büro am Morgen mitteilen. Das israelische Kabinett werde daher erst dann zur Billigung des Deals zusammentreten, „wenn die Vermittler Israel mitteilen, dass die Hamas alle Elemente des Abkommens akzeptiert hat“. Die Sitzung war für 10 Uhr (MEZ) geplant.

Die Hamas hätten eine Krise bei den Verhandlungen verursacht, hieß es von Netanjahus Büro weiter. Er war der Terrororganisation demnach auch Wortbruch vor.

Hamas widerspricht Vorwürfen

Dem widersprachen die Islamisten: Issat al-Rischk, Mitglied des Hamas-Politbüros, erklärte via Telegram, die Hamas stehe zur von den Vermittlern angekündigten Waffenruhevereinbarung.

Grund für die Verschiebung

Grund für die Verschiebung der Sitzung soll laut dem israelischen Sender Kan auch sein, dass der rechtsextreme Finanzminister Bezalel Smotrich Netanjahu noch nicht Bescheid gegeben habe, ob seine Partei aus Protest gegen das geplante Abkommen die Regierung verlässt.

Israelischen Angaben zufolge werden derzeit in Katar noch abschließend Details zu der von Katar und den USA zuvor offiziell verkündeten Waffenruhe im Gazastreifen geklärt.

Laut der israelischen Nachrichtenseite „Ynet“ handelt es sich um „technische Details“ wie die genaue Zusammensetzung der Liste von palästinensischen Häftlingen, die aus israelischen Gefängnissen freikommen sollen.

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Erstellt:
16. Januar 2025, 10:25 Uhr
Aktualisiert:
16. Januar 2025, 10:38 Uhr

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