Prozess in Bayern
Jäger erschießt grundlos fremden Hund - Urteil rechtskräftig
Auf einer Mainwiese in Unterfranken läuft ein unangeleinter Hund in der Nähe seiner Besitzer herum. Dann fällt ein Schuss, das Tier stirbt. Es kommt zum Prozess gegen einen Jäger – und einer Kehrtwendung.
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Bei dem erschossenen Tier handelt es sich um einen Hund der Rasse Alaskan Malamute (Symbolfoto).
Von red/dpa
Das Urteil für einen Jäger wegen der grundlosen Tötung eines fremden Hundes ist rechtskräftig. Der Angeklagte habe seine Revision gegen die Entscheidung des Landgerichts Bamberg zurückgenommen, teile ein Gerichtssprecher mit. Das Urteil der 1. Strafkammer vom 16. Dezember 2024 habe daher seit vergangenem Mittwoch Bestand.
Das Landgericht hat den Jäger zu einer achtmonatigen Haftstrafe auf Bewährung verurteilt, weil er ohne triftigen Grund das freilaufende Tier auf einer Mainwiese in Unterfranken erschossen hatte. Die Berufungskammer verurteilte den damals 78-Jährigen wegen quälerischer Misshandlung von Wirbeltieren, Töten von Wirbeltieren und Sachbeschädigung.
Das Amtsgericht Haßfurt hatte den Jäger im November 2023 zu 140 Tagessätzen zu je 40 Euro verurteilt – wegen Vergehens nach dem Tierschutzgesetz. Verteidigung und Staatsanwaltschaft gingen damals in Berufung.
Familie bei Kanu-Ausflug: Hund ohne Grund geschossen
Die österreichischen Besitzer des Hundes hatten im Juli 2022 nach einer Kanutour auf dem Main bei Knetzgau (Landkreis Haßberge) angehalten. Als sie das Kanu am Ufer befestigten, lief der Hund der Rasse Alaskan Malamute nicht angeleint auf einer Wiese herum.
Der Angeklagte soll den Hund entdeckt und aus seinem Auto heraus ohne Grund geschossen haben. Hinweise darauf, dass das wegen eines Hüftleidens mit Arthrose eingeschränkte Tier gewildert hatte, wie der Angeklagte behauptete, hatte das Amtsgericht nicht gesehen.