Jahrelanger Nachbarschaftsstreit um Baum endet mit Vergleich
dpa/lsw Stuttgart. Ein jahrelanger Nachbarschaftsstreit um einen Baum und eine Hecke ist vor dem Oberlandesgericht Stuttgart zu Ende gegangen. Die beklagte Rentnerin und die Bewohner eines Reihenhauses in Filderstadt (Kreis Esslingen) einigten sich auf einen sogenannten Anreizvergleich, wie eine Sprecherin am Dienstag mitteilte. Demnach muss die 82-Jährige einen Betrag von 25.000 Euro an die klagende Partei zahlen. Wenn Sie binnen sechs Wochen einen Teil des Geldes bezahle, werde ihr der Rest erlassen, hieß es.
Die 82 Jahre alte Frau hatte vor mehr als drei Jahrzehnten eine Atlaszeder und eine Koniferenhecke in ihrem Garten gepflanzt. Weil die Gewächse den Boden ausgetrocknet haben sollen, senkte sich das benachbarte Reihenhaus und es entstanden Risse in den Wänden. Die Bewohner klagten. Zeder und Hecke sind inzwischen entfernt und das Haus hat sich wieder um 1,5 Zentimeter gehoben.
Das Landgericht Stuttgart hatte die Seniorin im vergangenen Jahr zu mehr als 100.000 Euro Schadenersatz verurteilt. Der 10. Zivilsenat am Oberlandesgericht sah es nun im Berufungsverfahren anders. Demnach erfülle das Pflanzen des Baumes kein für einen Schadenersatzfall notwendiges Verschulden, so die Sprecherin. Stattdessen bestehe ein Anspruch auf Aufwendungsersatz.
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