Jeder zweite Erwachsene in Baden-Württemberg verheiratet
dpa/lsw Stuttgart. Ende 2020 gab es etwa 4,9 Millionen verheiratete Baden-Württemberger. Damit lag der Anteil der vermählten Erwachsenen bei 53 Prozent; 1980 waren noch etwa 63 Prozent der Frauen und Männer im Südwesten verheiratet, wie das Statistische Landesamt am Mittwoch mitteilte. Nach Angaben der Fachleute ist nicht nur die Neigung gesunken, eine Ehe einzugehen. Auch sei das Heiratsalter in den vergangenen Jahrzehnten stetig angestiegen.
So waren Ende 2020 etwa 42 Prozent der 30- bis unter 35-Jährigen verheiratet. Noch 1980 lag dieser Anteil in der Gruppe bei 75 Prozent.
„Darüber hinaus ist der sinkende Anteil Verheirateter auch auf eine in den letzten Jahrzehnten gestiegene Scheidungshäufigkeit zurückzuführen“, teilten die Statistiker mit. Dies habe dazu geführt, dass sich der Anteil Geschiedener in Baden-Württemberg von etwa drei Prozent 1980 auf zuletzt acht Prozent mehr als verdoppelt habe.
Der höchste Anteil verheirateter Baden-Württemberger findet sich demnach im Enzkreis und im Alb-Donau-Kreis. In beiden Regionen seien jeweils etwa 58 Prozent der Menschen eine Ehe eingegangen. Im universitär geprägten Stadtkreis Heidelberg liegt die Zahl Verheirateter bei 38 Prozent und der Statistik zufolge am niedrigsten im Südwesten.
Die geringer gewordene Heiratsneigung habe sich zudem auf den Anteil verwitweter Menschen ausgewirkt. Galten 1980 noch etwa 10 Prozent der Menschen als verwitwet, sank die Zahl stetig und lag 2020 bei etwa 7 Prozent. Hier war der Anteil in Baden-Baden mit 9 Prozent zuletzt am höchsten, in Heidelberg und Freiburg mit 5 Prozent am niedrigsten.
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