Pläne für mutmaßliche Raketenangriffe

Jordanien vereitelt Pläne zum Bau von Raketen

Geheime Lagerräume, Sprengstoff und geschmuggelte Bauteile: Die Arbeiten für mutmaßliche Raketenangriffe in Jordanien liefen offenbar seit Jahren. Nach langer Beobachtung schlagen die Behörden nun zu.

Blick auf zahlreiche Häuser in der Innenstadt Ammans. (Archivbild)

© dpa/Bernd von Jutrczenka

Blick auf zahlreiche Häuser in der Innenstadt Ammans. (Archivbild)

Von dpa

Die Geheimdienste in Jordanien haben nach eigener Darstellung Pläne zum Bau von Raketen vereitelt. 16 Menschen wurden festgenommen, die seit Jahren unter genauer Beobachtung standen, wie die Direktion der Geheimdienste mittelte. Hinter den Plänen soll die islamistische Muslimbruderschaft stehen, die ideologische Verbindungen zur Hamas im Gazastreifen hat.

Regierung: Bedrohung für die nationale Sicherheit

Ein Regierungssprecher sagte im staatlichen Fernsehsender Al-Mamlaka, die Beteiligten hätten Chaos schüren, Schäden anrichten und die nationale Sicherheit des Landes bedrohen wollen. Nach Vorbereitungen im Libanon hätten sie Bauteile nach Jordanien geschmuggelt und auch Sprengstoff besessen. Eine Rakete sei bereit gewesen zum Einsatz. Auch der Bau von Drohnen sei geplant gewesen. Al-Mamlaka zeigte Bilder geheimer Lagerräume, die Sicherheitskräfte nun aufspürten.

Jordanischer Ableger der Muslimbruderschaft verdächtigt

Hinter den Plänen soll der jordanische Ableger der Muslimbruderschaft stehen. Diese wurde vor rund 100 Jahren in Ägypten gegründet, ist dort inzwischen verboten und wird als Terrororganisation eingestuft. In Jordanien war sie über Jahrzehnte ein einflussreicher politischer Akteur, bis der örtliche Ableger im Jahr 2020 offiziell aufgelöst wurde. Die Hamas, gegen die Israel im Gazastreifen Krieg führt, entstand in den 1980er Jahren aus dem palästinensischen Ableger der Muslimbruderschaft.

Jordanien gilt im Vergleich zu seinen regionalen Nachbarländern wie Syrien, Irak und Libanon als sicher und ist auch als Reiseland bei Touristen beliebt. In vergangenen Jahren wurden aber Versuche gestoppt, Waffen ins Land zu schmuggeln. In Jordanien haben viele Menschen palästinensische Wurzeln und fordern einen sofortigen Stopp von Israels Angriffen in Gaza.

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Erstellt:
15. April 2025, 19:32 Uhr

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