Umfrage zu Smartphone-Gebrauch
Jüngere und Senioren greifen immer länger zum Smartphone
Sprachassistenten, ChatGPT und „magische Radierer“: Die Bundesbürger gebrauchen immer mehr KI-Programme auf ihren Smartphones. Die Nutzungsdauer steigt stark. Und wie stark steigen die Preise?
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Faszination Smartphone: Die Nutzungsdauer von Smartphones ist bei Senioren stark gestiegen. Nur bei den Jüngeren war der Anstieg höher.
Von Daniel Gräfe
Mit dem „magischen Radierer“ Personen oder Gegenstände auf den Fotos verschwinden lassen, ChatGPT oder Sprachassistenten wie Siri und Alexa nutzen: Neue Funktionen rund um Künstliche Intelligenz erobern den Smartphone-Markt und werden beim Kauf immer wichtiger, wie eine repräsentative Umfrage im Auftrag des IT-Branchenverbands Bitkom ergibt. „Ohne KI-Funktionen wird künftig kein Smartphone mehr auskommen“, sagte Bitkom-Vizepräsident Markus Haas zur Präsentation der Zahlen.
Mehr als 600 Euro kostet ein Smartphone im Schnitt
Die anspruchsvolle Software und notwendige Rechenleistung sind mit ein Grund, dass die Preise pro Smartphone im Schnitt steigen. Wurden 2024 im Schnitt 591 Euro je Smartphone ausgegeben, könnten es nach Bitkom-Berechnungen in diesem Jahr 605 Euro werden. Ein Grund ist auch die hohe Zahl jener, die sich die neuesten Spitzen-Smartphones leisten.
Auch weil die Geräte robuster und damit langlebiger werden, kauft aber die Mehrzahl der Verbraucherinnen und Verbraucher seltener ein Smartphone nach. Nur noch jeder und jede Dritte (35 Prozent) hat ein Gerät, das jünger als ein Jahr ist. 2023 war es noch mehr als jeder zweite. Fast die Hälfte nutzt ihr Smartphone bereits länger als zwei Jahre. Aktuell beläuft sich das Durchschnittsalter eines selbstgekauften Smartphones auf 24 Monate – 2024 waren es noch 17,5 Monate.
Insgesamt soll laut Bitkom der Smartphone-Umsatz in Deutschland um rund zwei Prozent auf 12,1 Milliarden Euro steigen. Den größten Anteil machen laut Prognose mit 23,5 Milliarden Euro aber die Daten- und Sprachdienste aus. In die Netzinfrastruktur für mobile Kommunikation fließen voraussichtlich 2,2 Milliarden Euro, in das Geschäft mit den Apps ebenso viel. Damit steigt der Markt rund um das Smartphone erstmals auf einen Rekordumsatz von rund 40 Milliarden Euro – knapp eine Milliarde Euro mehr als 2024.
„Rund um das Smartphone wächst das milliardenschwere, innovative Ökosystem aus Geräten, Apps, Diensten und Netzinfrastruktur immer weiter“, betonte Haas. „Auch der Netzausbau macht in Deutschland große Schritte nach vorn: 5G erreicht mittlerweile über 98 Prozent der Haushalte und über 90 Prozent der Fläche.“
Die Nutzungszeit bei den Jüngeren und Senioren steigt massiv
Im täglichen Gebrauch sind Smartphones mittlerweile deutlich länger im Einsatz als früher. Vor allem bei den Jüngeren stieg die Nutzungszeit massiv an: Die 16- bis 29-Jährigen haben ihr Gerät im Schnitt fast 3,5 Stunden am Tag im Einsatz – eine dreiviertel Stunde mehr als noch vor zwei Jahren. Die 30- bis 49-Jährigen schätzen ihre tägliche Nutzung auf durchschnittlich 158 Minuten und die 50- bis 64-Jährigen auf 148 Minuten. Auch bei den Seniorinnen und Senioren über 65 Jahren ist die durchschnittliche Nutzungszeit kräftig gewachsen und liegt nun bei 103 Minuten – 23 Minuten mehr als noch im Jahr 2023.
Für den Smartphone-Kauf ist laut Umfrage praktisch für jeden ein robuster und hochwertiger, großer Bildschirm und eine lange Akkulaufzeit entscheidend. Wichtig sind auch ein großer Speicherplatz, die langfristige Versorgung mit Updates und die Kameraqualität.