Jugendticket: Sonderzuschuss für Grundschüler im Rems-Murr-Kreis
Das landesweite Jugendticket wird für Kinder unter zehn Jahren im Landkreis vorerst vergünstigt.

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Das Jugendticket wird das Scool-Abo, das Ausbildungsabo und das Ausbildungsticket ersetzen. Archivfoto: Alexander Becher
Von Lorena Greppo
Rems-Murr. Landesweit wird ab März kommenden Jahres das Jugendticket eingeführt. Jugendliche bis 21 Jahre sowie Schülerinnen und Schüler, Studierende, Azubis und Freiwilligendienstleistende bis zum Alter von 27 Jahren können dann umgerechnet für einen Euro am Tag – also zu einem Jahrespreis von 365 Euro – im ganzen Land Bus und Bahn fahren. Das Jugendticket ersetzt dann das Scool-Abo, das Ausbildungsabo und das Ausbildungsticket. Für die meistens bedeutet das eine deutlich vergünstigte ÖPNV-Nutzung, aber eben nicht für alle. Für Grundschüler wird das 365-Euro-Ticket nämlich teurer als ihr bisheriges Scool-Abo, das bisher vom Rems-Murr-Kreis bezuschusst wird. In seiner jüngsten Sitzung hat der Umwelt- und Verkehrsausschuss des Kreistages deshalb eine Übergangslösung beschlossen, die die Angleichung der Preise gerechter gestalten soll.
Das Vorgehen verursacht 68000 Euro zusätzlich für den Kreis
Für die Grundschülerinnen und -schüler, beziehungsweise deren Eltern ist ein abschmelzender Zuschuss vorgesehen, sodass der Preis noch bis zum März 2025 künstlich unter dem des landesweiten Jugendtickets gehalten wird. Dem Kreis verursacht dieses Vorgehen zusätzliche Kosten von rund 45000 Euro im ersten Jahr und von rund 23000 Euro im zweiten Jahr nach Einführung des Jugendtickets. Hinzu kommen die 300000 Euro, welche der Landkreis sowieso für das Jugendticket aufbringen muss. Für die Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen 1 bis 4 werden die monatlichen Fahrtkosten so schrittweise von aktuell 29,95 Euro auf die vorgesehenen 33,20 Euro angehoben. In anderen, benachbarten Landkreisen zahlen die jüngeren Kinder bereits den gleichen Preis für das Ticket. Landrat Richard Sigel berichtete, dass es unter den Eltern der Grundschülerinnen und Grundschüler angesichts der Ankündigung des 365-Euro-Tickets Diskussionen gegeben habe. Er hoffe, dass dieses Entgegenkommen in der Anfangsphase auf Akzeptanz bei den Eltern treffe. Als Argument für die besondere Förderung hatte die Kreisverwaltung angeführt, dass die jüngeren Kinder die Vorteile ihres Scool-Abos nicht in gleichem Maße nutzen würden, wie es ältere Jugendliche womöglich auch in der Freizeit tun und dass den Eltern deshalb das teurere Abo nicht zuzumuten sei. Der Ausschuss stimmte dem Vorschlag einmütig zu.