Junge Oper würdigt den „Nesenbach“ mit Chorstück
dpa/lsw Stuttgart. Die Junge Oper in Stuttgart würdigt den kanalisierten und versteckt fließenden Stuttgarter Nesenbach mit einem kurzen eigenen Chorstück. Das halbstündige „Straßenoratorium“ der Komponistin Susanne Hinkelbein wird an acht Abenden und vom 3. Juli an „open air“ aufgeführt. Die Inszenierung folge dem Lauf des Nesenbachs und setze ihm ein Denkmal, kündigte die Junge Oper vorab an.
Gespielt und erzählt werde von Tragödien, Kloaken und Frischwasser, von der Natur, von Betondeckeln und Wasserspeichern. Gesungen wird das Werk jeweils an Orten, die am Bachlauf liegen. Geplant seien die Abende als eine Art Flashmob. Die Orte der kostenlosen Vorstellungen sollen kurzfristig über Instagram bekanntgegeben werden, sagte die Leiterin der Jungen Oper, Elena Tzavara.
Der rund 13 Kilometer lange Nesenbach entspringt im Stadtbezirk Vaihingen und floß früher durch Stuttgart. Einst eine wichtige Trinkwasserquelle, wurde er auch wegen des Gestanks und Schmutzes zunehmend überwölbt. Mittlerweile ist der Nesenbach ins Stuttgarter Kanalnetz integriert und mündet nicht mehr im Neckar, sondern in einer Kläranlage. Schon vor Jahrzehnten sollen Planer in der Stuttgarter Stadtverwaltung ein Konzept für den Bach erarbeitet haben, dessen Lauf einst den markanten Talkessel geformt hat.
Stuttgarts Oberbürgermeister Frank Nopper (CDU) spielt erneut mit diesem Gedanken. „Die Stadt soll blauer werden und mehr Wasseranteile erhalten“, verspricht er. Deswegen prüfe die Verwaltung, wo und wie der Nesenbach sichtbar fließen könne.
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