JVA-Mitarbeiter soll Häftlinge mit Drogen versorgt haben
dpa/lsw Heimsheim. Wegen Bestechlichkeit und illegalen Drogenhandels hat die Staatsanwaltschaft Karlsruhe Anklage gegen einen Mitarbeiter der Justizvollzugsanstalt (JVA) in Heimsheim (Enzkreis) erhoben. Wie die Behörde am Donnerstag mitteilte, soll der 39 Jahre alte Justizvollzugsbedienstete gemeinsam mit einem Häftling mehrfach Drogen und Mobiltelefone in die JVA geschmuggelt haben.
Dabei habe der 42 Jahre alte Häftling zwischen September 2019 und Mai 2020 innerhalb der JVA Bestellungen anderer Insassen entgegengenommen. Dann soll er nach Einschätzung der Behörden seine 66 Jahre alte Mutter - sie ist unter anderem wegen Beihilfe zur Bestechung angeklagt - angewiesen haben, die jeweils bestellte Ware von Lieferanten entgegenzunehmen und dem JVA-Mitarbeiter auszuhändigen.
Der habe die bestellten Gegenstände in das Gefängnis gebracht, um sie dort dem mitangeklagten Häftling oder den Insassen auszuhändigen, die diese Bestellungen aufgegeben hatten. Für diese illegalen Dienste habe der JVA-Mitarbeiter Geld von dem ebenfalls mitangeklagten Häftling erhalten. Wann der Prozess gegen die Angeklagten vor dem Landgericht Karlsruhe startet, war am Donnerstag noch unklar. Dem Justizvollzugsbediensteten wurde eine weitere Dienstausübung in der JVA mittlerweile untersagt, hieß es.
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