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Kann man das Leitungswasser in Kroatien trinken?
Sie reisen nach Kroatien und fragen sich, ob Sie das Leitungswasser vor Ort trinken können? Alle wichtigen Infos dazu finden Sie hier.
Von Lukas Böhl
Die Frage, ob man in Kroatien Leitungswasser bedenkenlos trinken kann, ist nicht ganz einfach mit einem klaren Ja oder Nein zu beantworten. Während das Leitungswasser in den meisten Regionen Kroatiens trinkbar ist und regelmäßig kontrolliert wird, gibt es auch Bereiche, in denen Vorsicht geboten ist.
Öffentliche Wasserversorgung: Sicher, aber nicht überall verfügbar
Etwa 87 % der kroatischen Bevölkerung sind an die öffentliche Wasserversorgung angeschlossen, die strengen Kontrollen unterliegt, schreibt das kroatische Institut für öffentliche Gesundheit. Diese Systeme entsprechen den europäischen Standards und werden regelmäßig von Gesundheitsbehörden überprüft. Wenn Sie sich in größeren Städten wie Zagreb, Split oder Rijeka aufhalten oder in touristisch gut erschlossenen Regionen, können Sie das Leitungswasser in der Regel ohne Bedenken trinken.
Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass etwa 13 % der Bevölkerung ihr Wasser aus nicht-öffentlichen, lokalen oder privaten Quellen beziehen. Diese Wasserversorgungssysteme unterliegen oft nicht denselben strengen Kontrollen wie die öffentlichen Systeme. Im Jahr 2017 wurde festgestellt, dass 56,4 % der Proben aus diesen lokalen Quellen nicht den gesetzlichen Gesundheitsstandards entsprachen.
Vorsicht in ländlichen und abgelegenen Gebieten
Wenn Sie in ländlichen oder abgelegenen Regionen Kroatiens unterwegs sind, insbesondere in Gebieten, die nicht an das öffentliche Wassernetz angeschlossen sind, sollten Sie vorsichtig sein. Hier besteht das Risiko, dass das Wasser aus Brunnen, Zisternen oder kleinen Wasserversorgungssystemen kommt, die möglicherweise nicht ausreichend überwacht werden. In solchen Fällen kann es ratsam sein, Flaschenwasser zu trinken, um gesundheitliche Risiken zu vermeiden.
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Regionale Unterschiede im Geschmack und Qualität des Wassers
Auch innerhalb der öffentlichen Wasserversorgung gibt es regionale Unterschiede. Zum Beispiel ist das Wasser in Zagreb härter als in Split, was sich auf den Geschmack auswirken kann. Diese Unterschiede sind jedoch eher sensorischer Natur und stellen kein Gesundheitsrisiko dar. Trotzdem bevorzugen manche Menschen in Kroatien, einschließlich der Einheimischen, Flaschenwasser aufgrund des Geschmacks.
Wasserversorgung auf den Inseln: Ein gemischtes Bild
Die kroatischen Inseln bieten ein gemischtes Bild, was die Wasserversorgung angeht. Einige Inseln, wie Brač, sind über Wasserleitungen mit dem Festland verbunden, während andere Inseln, wie Korčula, sich teilweise aus eigenen Quellen versorgen. Die Wasserqualität auf den Inseln unterliegt den gleichen strengen Vorschriften wie auf dem Festland, doch auch hier sollten Touristen in abgelegenen oder weniger entwickelten Bereichen vorsichtig sein.
Fazit: Vorsicht ist besser als Nachsicht
Während das Leitungswasser in vielen Teilen Kroatiens sicher ist, gibt es Ausnahmen, die Touristen beachten sollten. Besonders in ländlichen und abgelegenen Gebieten sowie bei Unterkünften, die nicht an das öffentliche Wassernetz angeschlossen sind, ist Vorsicht geboten. In solchen Fällen ist der Griff zu Flaschenwasser eine sinnvolle Option. Alternativ können Sie aber auch beim örtlichen Gesundheitsamt nachfragen, wie es um die Trinkwasserqualität bestellt ist. Das kroatische Institut für öffentliche Gesundheit hat auf seiner Webseite eine Übersicht mit den Kontaktdaten der verschiedenen Ämter veröffentlicht, an die Sie sich wenden können.