ZDF-Warnstreik
Kein Live-„Morgenmagazin“
Warnstreiks um Tarife im öffentlich-rechtlichen Rundfunk machen sich erneut im Fernsehprogramm bemerkbar. Eine der wichtigsten Sendungen von ARD und ZDF ist betroffen.
Von mmf/dpa
Ein Warnstreik beim ZDF hat sich auf das beliebte Frühprogramm „Morgenmagazin“ ausgewirkt. Das Publikum bekam keine Live-Sendung zu sehen, sondern eine Voraufzeichnung, wie das Zweite Deutsche Fernsehen (ZDF) in Mainz bestätigte. Betroffen waren auch die Ausgaben der „heute Xpress“-Nachrichtensendungen am Morgen, die in die Sendung eingestreut werden. Das ZDF blendete im Programm ein Laufband ein, um die Zuschauer darüber zu informieren, dass es sich nicht um eine Live-Sendung handele.
Für den Warnstreik habe es keine vorherige Ankündigung der Gewerkschaften gegeben, hieß es. Der Ausstand habe um 09.00 Uhr geendet, man sei zum Regelbetrieb zurückgekehrt.
Das „Morgenmagazin“ gehört zu den wichtigsten Sendungen im öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Häufig werden Politiker interviewt, die zu aktuellen Themen, die den Tag betreffen werden, Stellung beziehen. Die Produktion der mehrstündigen Sendung teilen sich ARD (federführend ist der WDR) und ZDF auch aus Kostengründen wochenweise auf. Normalerweise wird die Sendung zeitgleich in beiden Hauptprogrammen ausgestrahlt.
Warum die ARD ein anderes Programm zeigte
Die ARD zeigte allerdings dieses Mal eine andere Ausgabe. Vom Westdeutschen Rundfunk (WDR) hieß es, die ARD-Sendeleitung in Frankfurt habe wegen des ZDF-Ersatzprogramms entschieden, diese Ausgabe für das Erste nicht zu übernehmen, sondern ein eigenes ARD-Ersatzprogramm zu senden. „Dafür wurde in den frühen Morgenstunden eine „Tagesschau“-Ausgabe aufgezeichnet, die wiederholt gesendet wird“, hieß es am Morgen.
Derzeit wird in vielen Medienhäusern von ARD und ZDF unabhängig voneinander über Tarife verhandelt. Es gab schon mehrmals Warnstreiks an unterschiedlichen Orten. Immer wieder machte sich das auch im Programm im Radio und im Fernsehen für den Zuschauer und Zuhörer bemerkbar. Die öffentlich-rechtlichen Häuser stehen seit längerem unter Spardruck.