Kein Luxushotel im Neuen Schloss? Gemeinderat entscheidet
dpa/lsw Baden-Baden. 20 Jahre Planung, kaum Resultate - Baden-Baden sorgt sich um das Neue Schloss und will die Hotelpläne einer kuwaitischen Investorin beenden. Doch was passiert dann mit dem historischen Kleinod?
Beendet Baden-Baden die Pläne für ein Luxushotel im Neuen Schloss? Der Gemeinderat entscheidet heute über das Aus des Projekts der kuwaitischen Eigentümerin. Die Geschäftsfrau Fawzia Al-Hassawi hatte 2003 die ehemalige badische Markgrafenresidenz gekauft. Sie wollte das Schloss für 90 Millionen Euro zum Luxushotel umbauen und damit eines der wohl schönsten Schlösser im Südwesten vor dem Verfall retten. Doch viel passiert ist seither nicht. An der Realisierung der Hotelpläne hat man in der Kurstadt inzwischen erhebliche Zweifel.
Vieles spreche dafür, dass sich der Bebauungsplan wirtschaftlich nicht umsetzen lasse, heißt es in der Beschlussvorlage der Verwaltung. Der Bauausschuss hat sich schon mit großer Mehrheit dafür ausgesprochen, erste Schritte zur Aufhebung des Bebauungsplans einzuleiten. Gefordert hatten dies die Grünen, die Freien Bürger für Baden-Baden (FBB) und die FDP in einem gemeinsamen Antrag. Es soll ein Weg für „andere Optionen“ freigemacht werden. Wie die aussehen könnten, steht in den Sternen. Ein neuer Investor oder eine neue Nutzung ist nicht in Sicht.
Die badische Markgrafenfamilie hatte sich in den 90er Jahren außerstande gesehen, die aus dem 14. Jahrhundert stammende Anlage weiter zu unterhalten. Land und Stadt winkten angesichts eigener Finanznöte ab. Daraufhin wurde nahezu das gesamte Inventar 1995 versteigert. Badische Kunstschätze wurden zum Entsetzen von Historikern über die ganze Welt verstreut.
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