Kein Verfahren gegen Chef der Bundespolizei
Romann hatte mutmaßlichen Mörder im Nordirak festgenommen
Frankfurt/Main /DPA - Die Staatsanwaltschaft Frankfurt hat das Ermittlungsverfahren gegen Bundespolizeipräsident Dieter Romann im Zusammenhang mit der Rückführung des mutmaßlichen Mörders der 14-jährigen Susanna eingestellt. „Das ist alles abgeschlossen“, sagte die Sprecherin der Behörde. Es gebe keinen hinreichenden Tatverdacht. Zuvor hatte das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) über die Einstellung der Ermittlungen berichtet.
Nach einer Anzeige hatte die Anklagebehörde wegen des Verdachts der Freiheitsberaubung gegen Romann ermittelt. Romann und weitere Bundespolizisten waren im vergangenen Juni nach Erbil im Nordirak geflogen, um den dort festgenommenen Tatverdächtigen zurück nach Deutschland zu bringen.
Der Verdächtige Ali B. soll die Schülerin Susanna aus Mainz im Mai 2018 vergewaltigt und ermordet haben. Die Leiche des Mädchens wurde erst im Juni gefunden. Ali B. und seine Familie hatten sich zu diesem Zeitpunkt bereits in den Irak abgesetzt. Sowohl Strafverteidiger in Deutschland als auch die irakische Zentralregierung in Bagdad hatten die Art der Rückführung kritisiert. Die Staatsanwaltschaft Wiesbaden erhob am Mittwoch Anklage gegen den 21-Jährigen. Dem Iraker werden Vergewaltigung und Mord aus Heimtücke sowie zur Verdeckung einer Straftat vorgeworfen.