Keine Einigung im Tarifstreit bei Riesa: Neue Aktion
dpa Riesa/Trochtelfingen. Im Tarifstreit beim Nudelhersteller Teigwaren Riesa wollen die Beschäftigten eine Delegation aus Sachsen zur Eigentümerfamilie des Unternehmens nach Baden-Württemberg schicken. Dies sei auf einer Streikversammlung beschlossen worden, teilte die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) am Freitag mit. Die Streikenden sollen am 7. und 8. September dorthin reisen. Für ein gutes Produkt und gute Arbeit müssten auch ordentliche Löhne gezahlt werden, sagte Gewerkschafter Olaf Klenke. „Diese Botschaft wollen wir zur Eigentümerfamilie Freidler nach Trochtelfingen tragen.“
Die jüngsten Verhandlungen in dieser Woche hatten keine Einigung in dem Tarifstreit gebracht. Geschäftsführer Mike Hennig erklärte am Freitag, das Unternehmen habe ein Angebot mit Lohnerhöhungen in zwei Stufen vorgelegt und dieses auf Druck der Gewerkschaft hin noch einmal überarbeitet. Auch das sei jedoch abgelehnt worden. „Wir stehen als Unternehmen mit dem Rücken zur Wand und bereiten uns nun wohl oder übel auf weitere Streiks vor.“
Zuvor hatte die Gewerkschaft NGG dem Unternehmen vorgeworfen, eine Einigung an einer Stundenlohnerhöhung von 50 Cent scheitern gelassen zu haben. „Die Beschäftigten streiken seit drei Wochen, damit es endlich einen Einstieg in die Lohnangleichung gibt und Niedriglöhne der Vergangenheit angehören“, betonte Klenke. Die NGG verlangt deutlich mehr Geld für die Beschäftigten, um die Lohnlücke von mehr als 700 Euro monatlich im Vergleich zu Nudelproduzenten in Westdeutschland anzugleichen.
Bei dem Riesaer Nudelhersteller arbeiten etwa 150 Menschen. Es ist ein Tochterunternehmen von Alb-Gold in Baden-Württemberg.
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