Keine Mallorca-Party, dafür ein anderes Event im Fautenhau
Im nächsten Jahr sollen im Juli fünf unterschiedlich große kulturelle Veranstaltungen auf dem Gelände der Arena im Fautenhau über die Bühne gehen. Der Gemeinderat Aspach stimmt der neu vorgelegten Eventübersicht der Firma afm consulting GmbH zu.
Von Ingrid Knack
Aspach. Ein neuer Antrag der afm consulting GmbH ist am Montagabend im Aspacher Gemeinderat beraten und schließlich ohne Diskussion einstimmig positiv beschieden worden. Wie Carolin Scholz, die zuständige Sachgebietsleiterin vom Amt für öffentliche Ordnung, zu Beginn der Sitzung ausführte, geht es im Grunde darum, dass eine der für das Jahr 2023 geplanten Veranstaltungen auf dem Gelände der Arena im Aspacher Fautenhau inhaltlich und terminlich geändert werden soll. „Wir haben am 4. Juli beschlossen, dass das Heimspiel wie bisher bekannt durchgeführt wird und zwei Wochen später zwei kleinere Konzerte“, so Scholz. Der neue Antrag laute, anstelle eines kleineren Konzerts am 29. Juli nun am 22. Juli eine größere Veranstaltung vorzusehen.
Wer an diesem Termin nach Aspach eingeladen werden soll, das durfte Thomas Deters von der afm consulting GmbH noch nicht verraten. „Ich kann und will Ihnen heute nicht sagen, dass das Event zu 100 Prozent auch stattfinden wird“, sagte Deters. Und er warb um Verständnis dafür: „Von daher können wir und dürfen wir auch aktuell den Namen des Veranstalters oder des Künstlers oder der Künstlerin nicht nennen.“ Der Vertrag könne erst dann geschlossen werden, „wenn wir die rechtliche Grundlage dazu haben. Und wir werden nichts machen, was wir im Endeffekt nachher nicht dürfen.“ Überdies könne es auch durchaus sein, „soweit die Zustimmung heute erfolgen sollte, dass es vielleicht nicht dazu kommt, weil wir zu spät dran sind“.
Melissa Naschenweng mit Band gehört zu den Acts im Juli nächsten Jahres
In einer der Beschlussvorlage beigefügten Übersicht der Termine für 2023 sind am Freitag, 14. Juli, und am Samstag, 15. Juli, zwei Heimspiele von Andrea Berg mit geschätzten 15000 Besuchern am Tag und am Sonntag, 16. Juli, das Bergfest mit rund 3000 Besuchern aufgelistet. Neu ist der Termin am Samstag, 22. Juli. Gerechnet wird hier mit rund 10000 Besuchern; der Name des Acts ist, wie gesagt, nicht bekannt. Die ursprünglich angedachte Mallorca-Party am 29. Juli wurde wieder verworfen. Für Freitag, 28. Juli, wird die österreichische Senkrechtstarterin im Musikmarkt, Melissa Naschenweng mit Band, mit angenommenen 1500 Besuchern angekündigt.
Im Antrag von afm consulting steht auch: „Wir weichen damit nicht von der in der Polizeiverordnung geregelten und zulässigen Gesamtanzahl von fünf Großveranstaltungen pro Jahr ab. Fünf Großveranstaltungen ohne sportlichen Hintergrund sind pro Jahr zudem im bestehenden Erbbaupachtvertrag geregelt.“ In der Sitzung sagte Deters: „Wir wollen nicht mehr Veranstaltungen durchführen als die Polizeiverordnung hergibt, also fünf Großveranstaltungen. Wir wollen keine sieben, wir wollen keine acht. Wir wollen lediglich aufgrund der Synergien, wie wir sie hier schon mehrfach dargestellt haben, die Events einfach in einem bestimmten Zeitraum stattfinden lassen.“ Die Synergien betreffen beispielsweise den Bühnenauf- und -abbau, die Einrichtung einer Einbahnstraße und die Nutzung der Infrastruktur.
Weniger Veranstaltungen als im Vorjahr angefragt
Thomas Deters erinnerte jetzt im Gemeinderat obendrein an seinen Besuch vor rund einem Jahr im Aspacher Gremium, als es um Genehmigungen von Veranstaltungen für das Jahr 2022 ging. „Damals haben wir acht Veranstaltungen angefragt, durchgeführt haben wir im Endeffekt nur fünf.“ Dies waren zweimal das Heimspiel von Andrea Berg sowie an zwei Tagen die Aufzeichnungen für die TV-Show und das Konzert des Sängers Ben Zucker. Auch in den Jahren davor hatte es laut Antrag weniger als die maximal zulässige Anzahl an Veranstaltungen gegeben.
Deters: „Ich bin heute wieder hier, weil es uns wichtig ist, dass wir für Transparenz sorgen und Ihnen Rede und Antwort stehen wie in der Vergangenheit auch.“ Die Veranstaltungen in diesem Jahr seien aus Sicht seines Unternehmens „ein großer Erfolg für alle Beteiligten“ gewesen. Dies hätten Nachgespräche mit den beteiligten Behörden und allen Beteiligten an den Events ergeben.
„Natürlich gibt es immer berechtigte Kritiken, die wir uns auch sehr zu Herzen nehmen. Dazu gibt es immer auch ein entsprechendes Protokoll mit Verbesserungsvorschlägen, die wir natürlich alle gemeinsam erarbeiten müssen.“ Das betreffe die Veranstalterseite, die Gastronomie und auch das Parken – wobei bei der Zu- und Abfahrt noch nachgebessert werden müsse.
Das seit vielen Jahren eingespielte Team hat sich auch jetzt wieder bewährt
Grundsätzlich sei das Fazit aber positiv, vor allem dank eines schon lange Jahre eingespielten Teams in Aspach. Während der schon zweieinhalb Jahre andauernden Pandemie seien bei etlichen anderen Veranstaltern Mitarbeiter in andere Berufe gegangen. Bei deren Events in der Region Stuttgart sei deshalb vieles nicht so reibungslos abgelaufen wie in Aspach.
In der Beschlussvorlage steht überdies: „Die Auswirkungen der Pandemie sind leider weiterhin nicht abgeklungen und deutlich auch bei unseren Aspachern und regionalen Partnern spürbar. Uns freut daher besonders die positive Resonanz der umliegenden Aspacher Vereine sowie der Aspacher Gewerbetreibenden, die im Jahr 2022 durch die Veranstaltungen nach der langen Dürrezeit Umsatz generieren konnten.“
Wolfgang Schopf von der Liste SPD/ Aspacher Demokraten sagte: „Ich finde es schon mal grundsätzlich gut, dass Sie von diesen wesentlich mehr Veranstaltungen auf die fünf runtergehen.“ Und vor allem der Bühnenaufbau mit viel Technik rechtfertige es, dass sich die Veranstaltungen innerhalb eines Monats abspielen sollen: „Dass Sie nicht abbauen und später wieder aufbauen müssen. Wenn Sie bei fünf Konzerten bleiben, kann ich da immer mitgehen.“
Aktuell ist kein Kombiticket für die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln genehmigt
Wissen wollte der Gemeinderat, was bei der „Lärmmessung“ herausgekommen ist. Außerdem sprach er einmal mehr ein Kombiticket an, das die Eintrittskarte zu den Veranstaltungen mit einem Ticket für den öffentlichen Personennahverkehr verbinden könnte. Aktuell seien die entsprechenden Entscheidungsträger nicht bereit, Komibtickets bis Aspach zu genehmigen, antwortete Deters.
Zum Thema Lärmschutzgutachten beziehungsweise schalltechnische Untersuchung erklärte Bürgermeisterin Sabine Welte-Hauff: „Wir haben ja die Gegenkontrollmessungen von uns aus veranlasst, diesen Abgleich können wir noch nicht machen. Wir warten noch auf die Werte. Die Messungen an allen Messpunkten sind erfolgt.“ Dabei gehe es darum, „was kommt bei den nächstgelegenen Wohnplätzen raus“.