Krieg in der Ukraine

Selenskyj drängt auf Militärhilfe - 900 Bomben gezählt

Der von seiner Europatour zurückgekehrte ukrainische Präsident Selenskyj fordert einmal mehr rasche militärische Unterstützung des Westens. Er untermauert das mit Zahlen zu den russischen Angriffen.

Auf seiner Europatour hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj auch bei Kanzler Olaf Scholz in Berlin Halt gemacht, um für neue Militärhilfe zu werben.

© Michael Kappeler/dpa

Auf seiner Europatour hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj auch bei Kanzler Olaf Scholz in Berlin Halt gemacht, um für neue Militärhilfe zu werben.

Von dpa

Kiew -   Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj drängt nach seinem Besuch in Deutschland und anderen europäischen Ländern die Partner im Westen zu einer zügigen Hilfe im Kampf gegen den russischen Angriffskrieg. "Es darf keine Zeit verschwendet werden – ein klares Signal muss gesendet werden", teilte er im Kurznachrichtendienst X mit. 

"Unsere Partner sind in der Lage, die erforderliche Quantität und Qualität von Luftverteidigungssystemen bereitzustellen, Entscheidungen für unsere ausreichenden Langstreckenfähigkeiten zu treffen und die rechtzeitige Bereitstellung von Verteidigungshilfe für unsere Truppen zu gewährleisten", schrieb Selenskyj.

In der vergangenen Woche hätten die Russen rund 900 Gleitbomben über der Ukraine abgeworfen, teilte er mit. Es habe zudem Angriffe mit 40 Raketen und 400 Schläge mit Drohnen verschiedener Typen gegeben, erklärte Selenskyj und veröffentlichte auch ein Video von den Schäden. 

Ukrainische Flugabwehr meldet Abschuss von Drohnen

Allein am Sonntag meldete die ukrainische Flugabwehr den Abschuss von 31 russischen Drohnen. Insgesamt habe es in der Nacht 68 Drohnenangriffe gegeben und mehrere Raketenschläge. Über Schäden ist nichts bekannt.

Selenskyj hatte in der vergangenen Woche Rom, Paris und London besucht und in Berlin Kanzler Olaf Scholz und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier getroffen. Er warb bei der Europatour für seinen "Siegesplan", der bisher öffentlich nicht bekannt ist. 

Klar ist aber, dass die Ukraine vom Westen eine Freigabe von Langstreckenwaffen für Schläge gegen militärische Ziele weit im russischen Hinterland fordert. Zudem verlangt Kiew eine konkrete Einladung für die Ukraine zur Nato-Mitgliedschaft. 

Das Land steht angesichts des russischen Vormarsches im Osten der Ukraine militärisch zunehmend unter Druck. Russland hatte die Ukraine am 24. Februar 2022 überfallen und führt seither einen zerstörerischen Krieg.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj traf sich in Berlin auch mit Kanzler Olaf Scholz, um über weitere Militärhilfe für Kiew zu sprechen.

© Michael Kappeler/dpa

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj traf sich in Berlin auch mit Kanzler Olaf Scholz, um über weitere Militärhilfe für Kiew zu sprechen.

In Toropez und anderen russischen Waffenarsenalen kam es durch ukrainische Drohnenangriffe zu massiven Explosionen, die den Nachschub für den Krieg stoppen sollen. (Archivbild)

© Uncredited/Satellite image ©2024 Maxar Technologies/AP/dpa

In Toropez und anderen russischen Waffenarsenalen kam es durch ukrainische Drohnenangriffe zu massiven Explosionen, die den Nachschub für den Krieg stoppen sollen. (Archivbild)

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Erstellt:
13. Oktober 2024, 05:10 Uhr
Aktualisiert:
13. Oktober 2024, 12:12 Uhr

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