Kiew meldet Zerschlagung eines russischen Spionage-Netzwerks

Von red/AFP

Der ukrainische Inlandsgeheimdienst SBU hat nach eigenen Angaben ein russisches Spionagenetzwerk zerschlagen, das den Standort der F-16-Kampfjets im Land ausfindig machen sollte. Das „weitverzweigte Agentennetzwerk“ aus zwölf Spionen und ihren Informanten sei „neutralisiert“ worden, erklärte der SBU am Dienstag. Das Netzwerk habe versucht, die Standorte „geheimer Militärflugplätze“ zu ermitteln, an denen die von den westlichen Verbündeten der Ukraine gelieferten Jets aus russischer Sicht stationiert sein hätten können.

Die Spione hätten zudem Aufklärungseinsätze ausgeführt, um Stellungen der ukrainischen Luftverteidigung zu erkennen. Darüber hinaus hätten sie nach Herstellerfirmen von elektronischem Gerät zur Drohnenabwehr gesucht. Die mutmaßlichen Agenten hätten in fünf Regionen im Süden und Osten der Ukraine gearbeitet und Informationen an einen russischen Kontaktmann weitergegeben, geleitetet worden sei das Netzwerk aus der im Osten gelegenen Region Dnipropetrowsk.

SBU veröffentlicht Fotos mutmaßlicher Spione

Der SBU veröffentlichte am Dienstag Fotos von vier mutmaßlichen russischen Spionen, darauf waren ihre Gesichter unkenntlich gemacht. Bei einem Teil der Festgenommenen handelt es sich dem SBU zufolge um desertierte ukrainische Soldaten, die bereits im Visier der Justiz gewesen seien. Den mutmaßlichen Spionen drohen nun im Fall einer Verurteilung Gefängnisstrafen von acht Jahren bis zu lebenslänglicher Haft. 

Jets haben zentrale Bedeutung für Abwehr russischer Raketen

Die Ukraine hatte im August die ersten F-16-Jets erhalten. Die in den USA hergestellten Flugzeuge haben nach Ansicht Kiews zentrale Bedeutung für die Abwehr russischer Raketen und Marschflugkörper. Wo die Flugzeuge stationiert sind, unterliegt strenger Geheimhaltung. Im August war ein an die Ukraine übergebener F-16-Jet abgestürzt, der Pilot kam dabei ums Leben.