Tesla-Roboter
Kim Kardashian stellt ihren „neuen Freund“ vor
Kim Kardashian präsentiert sich in Videos mit dem Tesla-Roboter „Optimus“. Doch was steckt hinter der neuesten Tesla-Innovation und wie reagiert das Netz?
Von Katrin Jokic
Kim Kardashian sorgt aktuell mit einer ungewöhnlichen Aktion für Aufsehen: In einer Serie von Videos zeigt sie sich mit dem Tesla-Roboter „Optimus“. „Meet my new friend @Tesla“, schrieb die Unternehmerin und Reality-TV-Darstellerin auf der Plattform X (vormals Twitter) – „Trefft meinen neuen Freund“. In den Clips interagiert Kardashian mit dem Roboter, fordert ihn auf, eine Herzform mit den Händen zu formen, spielt „Schere, Stein, Papier“ und lehrt ihn, Luftküsse zu imitieren.
Mehrfach scheint der Roboter anzudeuten, er wolle laufen – zumindest deutet Kardashian seine Bewegungen so. In den Social-Media-Kommentaren haben Zuschauer aber eine andere Vermutung: Optimus könnte den „Trump Dance“ imitieren, der gerade auch im US-Sport zum Trend wird.
Während der Roboter mit Bewegungen wie Hula-Tanzen glänzte, schien die gesamte Inszenierung mehr an eine Technik-Demonstration als an einen ernsthaften Anwendungsfall zu erinnern. Dass Kardashian neben dem silbernen Roboter auch eine goldene Sonderedition präsentierte, unterstrich die Absurdität des Moments.
Reaktionen auf Kim Kardashians neuen Roboter-Freund
Die Reaktionen auf Kardashians Roboter-Videos fallen unterschiedlich aus. Auf X (Twitter) gibt es von Elon Musk persönlich ein „Danke Kim. Ich freue mich, dass er dir gefällt.“
Andere User hingegen konstatieren: „Ich habe so viele Fragen“ oder auch „Davor hätte ich Angst“.
Wieder andere verweisen auf einen Artikel der Sun von 2015 mit der Überschrift „Innerhalb von 10 Jahren werden wir Sex mit Robotern haben“ und sehen diese Schlagzeile bestätigt.
Tesla Optimus: Vielversprechende Technik oder überzogene Vision?
Der Tesla-Roboter Optimus wurde erstmals 2022 von Elon Musk vorgestellt. Der umstrittene Unternehmer versprach, Optimus könne in Zukunft vielseitige Aufgaben übernehmen, vom Babysitten bis zur Hausarbeit. Im Juni 2024 erklärte Musk, Optimus werde 2025 in begrenztem Umfang in Produktion gehen, wobei mehr als 1.000 Stück in Tesla-Einrichtungen eingesetzt werden sollen und 2026 möglicherweise auch für andere Unternehmen produziert werde.
Doch die bisherigen Auftritte von Optimus werfen Fragen auf: Bei seiner Präsentation waren die Roboter noch von Menschen gesteuert, was Zweifel an der tatsächlichen Autonomie der Technologie weckte. Auch in Kardashians Videos bleibt unklar, ob Optimus selbstständig agierte oder durch menschliche Steuerung unterstützt wurde. Der Roboter soll zwischen 20.000 und 30.000 US-Dollar kosten.
Die Einbindung prominenter Figuren wie Kardashian könnte mehr PR-Maßnahme als ernstzunehmender Test sein. Noch dazu mutet Kardashians Kooperation mit Tesla für einige wie ein politisches Statement an, in Zeiten, in denen Musk als einer der wichtigsten Unterstützer von Donald Trump gilt.
Das Cybercab: Vision ohne Lenkrad
Neben Optimus zeigte Kardashian auch Teslas „Cybercab“, ein autonomes Fahrzeug ohne Lenkrad oder Pedale. „Wartet, es gibt keinen Fahrer?“, fragt sie im Video, während sie den Innenraum präsentiert. Das Cybercab ist Teil von Teslas Plänen, autonome Fahrzeuge im Verkehr zu etablieren.
Bereits Anfang des Jahres schenkte Kardashians Mutter Kris Jenner ihrem jüngsten Sohn Psalm zu seinem fünften Geburtstag einen Mini-Cybertruck, in dem er selbst umherfahren konnte.
Unklar ist, ob Kardashian die nun präsentierten Tesla-Produkte gekauft oder sie lediglich zu Werbezwecken getestet hat.
Fortschritt oder Marketinggag?
Die Präsentation des Tesla-Roboters und des Cybercabs zeigt die Kluft zwischen technischer Vision und tatsächlicher Anwendung. Während Musk weiterhin Fortschritte bei autonomen Technologien verspricht, bleiben grundlegende Fragen zu Ethik, Alltagstauglichkeit und Sicherheit ungeklärt. Kim Kardashians inszenierte Interaktion mit Optimus unterstreicht einmal mehr, dass auch Technik-Trends stark von PR und Prominenz geprägt werden können – möglicherweise auf Kosten einer ernsthaften Auseinandersetzung mit ihrem Nutzen.