Kindergarten in Allmersbach im Tal soll mit Holz gebaut werden

Der Gemeinderat in Allmersbach im Tal hat den Bau des neuen Kindergartens in der jüngsten Sitzung beschlossen. Das beauftragte Architekturbüro hat den aktuellen Stand der Planungen vorgestellt.

So soll das Gebäude aussehen, wenn man auf der Bildäckerstraße beziehungsweise vor dem Netto steht. Grafiken: Lamott.Lamott

So soll das Gebäude aussehen, wenn man auf der Bildäckerstraße beziehungsweise vor dem Netto steht. Grafiken: Lamott.Lamott

Von Anja La Roche

Allmersbach im Tal. Im September hat ein Preisgericht die Gewinner erkoren, die den besten Entwurf für einen neuen Kindergarten in Allmersbach im Tal vorgelegt haben (wir berichteten). Nun hat der Gemeinderat in seiner ersten Sitzung im neuen Jahr den Bau beschlossen und die Gewinner des ersten Preises mit der weiteren Planung beauftragt. Dabei handelt es sich um eine Arbeit des Architekturbüros Lamott.Lamott und des Landschaftsarchitekturbüros Möhrle und Partner, die beide in Stuttgart sitzen.

Eberhard Bauer, Sprecher der Fraktion Neue Liste Allmersbach-Heutensbach (NLAH), erinnerte seine Ratskollegen daran, dass der Entwurf als Sieger aus einem Wettbewerb hervorgegangen ist. Somit muss sich weitgehend auch an diesen Entwurf gehalten werden, immerhin könnten die anderen Wettbewerber das Vorgehen sonst beanstanden.

Dennoch sind viele Detailfragen noch ungeklärt. Die Architekten Caterina und Ansgar Lamott haben sich in den vergangenen Wochen deswegen weiter mit ihrem Entwurf beschäftigt und sich auch mit den Erzieherinnen, die dort künftig arbeiten sollen, beraten. Den neuen Stand ihres Entwurfs haben sie in der Sitzung vorgestellt. Eingangs betonten sie dabei erneut, dass der Standort gegenüber dem Netto und neben dem viel befahrenen Verkehrskreisel und dem Sportplatz kein einfacher sei. Um dennoch einen geschützten Raum für die Kinder zu schaffen, haben sie die Hanglage genutzt: Das L-förmige Gebäude bildet einen Schutzwall zur Straße hin, der Garten wird in den Hang hineingebaut, sodass er sich stufenweise herabsetzt und von der Außenwelt abgeschirmt ist.

Vier Gruppen sollen in dem Kindergarten Platz haben, wobei die unter Dreijährigen im Erdgeschoss und die über Dreijährigen im ersten Stock ihre Räumlichkeiten finden werden. Die drei Gruppenräume der über Dreijährigen werden durch das Sheddach (auf dem unteren Bild zu erkennen) architektonisch voneinander abgegrenzt. Ein direkter Zugang zum Garten ist auch vom ersten Stock möglich, indem die Kinder über die Terrasse direkt in den Garten hinunterlaufen. Ein großzügiger Eingangsraum im Erdgeschoss soll Veranstaltungen möglich machen, genauso wie der multifunktionale Raum daneben, der durch eine bewegliche Wand abgetrennt werden kann. Der Parkplatz vor dem Supermarkt soll wegkommen und durch einen großen Parkplatz neben dem Kindergarten ersetzt werden, damit nicht zu viele Ein- und Ausfahrten den Verkehr gefährden.

Gute Produkte, die das Holz schützen

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„Wir haben vor, den Kindergarten in Holz zu bauen“, sagte der Architekt Ansgar Lamott und bezeichnet das natürliche Material als besonders kindgerecht. Das Gebäude soll also nicht nur mit Holz verkleidet, sondern auch damit konstruiert werden. Der Gemeinderat Ingo Ehring von der Fraktion Unabhängige Wählervereinigung (UWV), lobte dies grundsätzlich, äußerte aber Bedenken bezüglich der notwendigen Pflege, weil Holz durch die Witterung schnell alt aussehen könne. „Es gibt mittlerweile gute Produkte, die das Holz schützen“, beruhigte ihn der Architekt und betonte, dass der Rohstoff nicht nur die beste CO2-Bilanz habe, sondern auch am besten zum Bild der Gemeinde passen würde.

Gemeinderätin Rebecca Reichherz (NLAH) äußerte Zweifel, dass so ein großer Kindergarten notwendig sein wird, zumal im Kinderhaus Mozartweg aktuell nicht alle Gruppen belegt seien. Dazu antwortete Bürgermeisterin Patrizia Rall, dass nicht nur die Kinder, die in den Containern Im Wiesental betreut werden, in das neue Haus umziehen sollen, sondern die Verwaltung grundsätzlich künftig mit einer steigenden Nachfrage an Betreuungsplätzen rechnet. „Wir werden am Anfang nicht gleich vier Gruppen haben, aber perspektivisch gehen wir davon aus“, sagt Rall. Jörg Adolph, Sprecher der UWV, äußerte den Wunsch, dass viel Geld für die Begrünung und Baumpflanzung in die Hand genommen wird. „Mein Wunsch ist, hier gleich von Anfang an einen Schatten-, Lärm- und Emissionsschutz durch Begrünung hinzubekommen.“

Fast alle Räte stimmten für den Baubeschluss, nur Eberhard Bauer und Kilian Peyer (beide NLAH) enthielten sich. Bauer betonte, dass ihm der Entwurf zwar zusage, aber er aus mehreren Gründen nicht zustimmen könne. „Ich halte den Ort nicht für schwierig, sondern für den falschen“, sagte er. Zudem habe er Zweifel daran, ob der Bedarf an Betreuungsplätzen wirklich so groß sein wird, und vor allem, ob genug Personal für vier Gruppen gefunden werden kann.

Zeitplan Die Gemeindeverwaltung präsentierte einen Zeitplan für die weitere Planung: Bis März sollen eine Kostenschätzung und die Entwurfsplanung vorliegen, im Juni dann eine Kostenberechnung und ab den Sommerferien die genauere Genehmigungsplanung. Ab sofort widme sich die Verwaltung außerdem der notwendigen Änderung des Bebauungsplans. Bagger werden dieses Jahr wohl noch keine anrollen.
Und so soll es aussehen, wenn man rechts davon auf dem dort geplanten Parkplatz steht und in Richtung Backnanger Straße blickt.

Und so soll es aussehen, wenn man rechts davon auf dem dort geplanten Parkplatz steht und in Richtung Backnanger Straße blickt.

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Erstellt:
1. Februar 2024, 06:00 Uhr

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