Kirchberg schließt sich kreisweitem Pegelmesssystem an
Mit zwei eigenen Pegelmessstellen soll der Wasserstand der Murr bei Hochwasser und Starkregen genau im Blick behalten werden.
Von Kristin Doberer
Kirchberg an der Murr. Hochwasser, Überschwemmungen und Starkregen zeigen immer wieder, welch große Zerstörung sie anrichten können. Und auch die Murr hat bereits bewiesen, dass der kleine Fluss großen Schaden verursachen kann. Der Rems-Murr-Kreis arbeitet deshalb gemeinsam mit den Städten und Gemeinden an einem kreisweiten Pegelmessnetz zur Vorhersage eines Hochwassers. Um besser auf Hochwasser und Co. vorbereitet zu sein, will nun auch die Gemeinde Kirchberg an der Murr eigene Pegelmessanlagen installieren, um den Wasserstand der Murr immer genau im Blick zu haben. Der Gemeinderat hat in seiner jüngsten Sitzung zwei Pegelmessstellen zugestimmt.
„Kirchberg hat aktuell keine eigenen Pegelmessstellen. Wir erhalten die Informationen von den oben liegenden Pegeln“, erklärt Hauptamtsleiterin Hanna Selig. Zum Beispiel auf die Daten aus Oppenweiler greift man zurück. Das soll sich nun aber ändern, geplant sind zwei Pegelmessstellen, eine an der Murrbrücke sowie eine bei der Hecklesklinge.
Pro elektronischem Pegel wird die Gemeinde rund 5000 Euro einplanen müssen. Dazu kommen noch Kosten für den Anschluss dieser Pegelmessstellen an das kreisweite Flutinformations- und Warnsystem (Fliwas). Darin werden Niederschlagsprognosen und Wasserstände übersichtlich visuell dargestellt. Im Rems-Murr-Kreis nutzen auch immer mehr Kommunen Fliwas, dort können die Pegeldaten dieser teilnehmenden Kommunen ebenso überwacht werden wie die eigenen. „Auch wenn wir keine Pegelmessstellen installieren, wäre das Programm für uns sinnvoll“, sagt Hanna Selig. Bürgermeister Frank Hornek spricht sich klar für die beiden Pegelmessstellen aus, auch um die Arbeit der freiwilligen Feuerwehr zu erleichtern. „Bei einem Unwetter hat man schließlich anderes zu tun, als alle zehn Minuten den Wasserstand zu überprüfen“, sagt der Rathauschef. Er schätzt das Thema auch deshalb als wichtig ein, weil Kommunen wie Backnang und Oppenweiler in den vergangenen Jahren die Murr durch Hochwasserschutzmaßnahmen daran hindern, innerorts über die Ufer zu treten. Gleichzeitig sind aber die Hochwasserrückhaltebecken noch nicht fertig, das Wasser der Murr werde im Hochwasserfall zwangsläufig „stärker bei uns ankommen und uns überraschen“, meint auch Gerd Bärlin von der Bürger-Union Kirchberg.
Noch weniger als das Hochwasser könne man aber Starkregen einschätzen, sagt Hornek mit Blick auf die Hecklesklinge, in welche das Wasser der umliegenden Felder abfließt. Dort wird die zweite Pegelmessstelle als wichtig erachtet, da es immer wieder bei Verstopfungen zu Überschwemmungen gekommen sei.
Der Gemeinderat entscheidet sich einstimmig für die zwei Pegelmessstellen und den Anschluss an das kreisweite Flutinformations- und Warnsystem.