Knalleffekt? KSC hofft auf Schub durch Schalke-Coup
dpa/lsw Karlsruhe. Der Sieg des Karlsruher SC auf Schalke war sein erster in der 2. Fußball-Bundesliga seit Ende Juli - und einer für die Moral. Nach den Rückschlägen der Vorwoche dürfte er den Badenern Rückenwind geben.
Wie oft sich Marvin Wanitzek sein Traumtor am Wochenende wohl nochmal angeschaut hat? Siege wie der beim FC Schalke 04 am Freitagabend (2:1) sind für den Karlsruher SC immer noch etwas Besonderes. Als sich die Königsblauen in der Saison 2017/2018 für die Champions League qualifizierten, spielten die Badener gerade mal in der 3. Liga. Und Momente wie jener in der 88. Minute, in der Wanitzek den Ball aus gut 20 Metern zur Entscheidung in den linken Winkel gejagt hatte, können für eine Saison wegweisend sein. Beim KSC hoffen sie auf einen neuen Schub durch den Schalke-Coup.
Viermal nacheinander hatten die Badener in der 2. Fußball-Bundesliga zuvor nicht gewonnen. Nach dem Sieg in Gelsenkirchen kann man diese Serie, in der der KSC dreimal remis spielte, aber auch anders lesen: Nur eine der vergangenen fünf Partien hat er nun verloren. „Das ist immer eine Frage der Betrachtungsweise“, sagte Karlsruhes Trainer Christian Eichner den „Badischen Neuesten Nachrichten“. „Wenn du viele Unentschieden hast, entscheidet so ein Spiel, das dann kein Unentschieden bringt, wie das alles bewertet wird.“ Und ein Stück weit auch, mit welchem Gefühl die Mannschaft in die neue Woche geht.
Die vergangene war für den KSC eine verkorkste - bis Freitagabend. Erst hatte Verteidiger Sebastian Jung im Training einen Kreuzbandriss erlitten, dann Kapitän und Mittelfeldmotor Jerôme Gondorf einen Muskelfaserriss im Oberschenkel. Beide werden lange fehlen. Wanitzeks Sieg-Tor nach der frühen Führung durch Kyoung-Rok Choi (1.) und dem Ausgleich durch Simon Terodde (15.) wirkte für die Gäste daher wie eine Erlösung. Ein „großes Kompliment, wie sie für diese Jungs gefightet hat“, sprach Coach Eichner seiner Mannschaft hinterher aus.
Die hat sich in der Tabelle wieder etwas nach oben geschoben, ein ordentliches Polster auf die Abstiegsregion verschafft - und neuen Rückenwind bekommen für das Heimspiel gegen den FC St. Pauli am kommenden Samstag.
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