Koala-Babys lugen ab und an aus ihrem Beutel

Mit der doppelten Koala-Geburt leben nun sechs Beuteltiere in der Wilhelma. Wie geht es der Familie mittlerweile?

Scarboroughs Baby

© /Birger Meierjohann

Scarboroughs Baby

Von Iris Frey

Stuttgart - Seit ein paar Wochen hat sich das Leben der Koalas in der Australienwelt der Stuttgarter Wilhelma ziemlich verändert, denn die Familie hat doppelten Nachwuchs bekommen. Ab und zu zeigen die beiden Babys schon ihre Köpfchen, lugen aus dem Beutel oder klettern sogar heraus. Komplett aus dem Beutel ihrer Mütter sind sie aber noch nicht. Doch „mit Glück und Geduld sieht man die Jungtiere aus dem Beutel schauen“, sagt der Wilhelma-Sprecher Birger Meierjohann. Bis sie diesen regelmäßig verlassen, müssen sich die Besucherinnen und Besucher aber noch etwas gedulden. Das Besucheraufkommen hat zugenommen, seit kurz vor Weihnachten die Geburt der Koala-Babys öffentlich wurde. „Der Koala-Nachwuchs war definitiv einer der Höhepunkte des vergangenen Jahres“, sagt Meierjohann.

Tierpfleger Mario Chindemi kennt das Zusammenleben der Koala-Familie in der Australienwelt: Die Frage, ob die Koalas nun mit doppeltem Zuwachs auch ausreichend Platz haben, kann er mit Ja beantworten. Die beiden Mütter Auburn (3) und Scarborough, genannt Scar, (5) haben sich schon vor der Geburt gut verstanden und werden mit ihrem Nachwuchs in einem Bereich zusammenleben. Das Männchen Aero (6), Vater der beiden Koala-Babys, sowie das Männchen Navy (4), der noch nicht Vater ist, leben in einem Bereich nebenan. Aero darf immer wieder seine Familie und den Nachwuchs besuchen. Navy könnte für eine Vaterschaft des Nachwuchses von Auburn und Scar infrage kommen, sobald diese im Alter von etwa drei Jahren an geschlechtsreif sind.

Wie lange die Babys bei den Muttertieren sein werden, hängt vom Geschlecht ab. Das ist derzeit noch nicht klar, denn die Kleinen sind die meiste Zeit im Beutel. Die männlichen Tiere würden in der Regel etwa ein Jahr lang Milch bei der Mutter trinken, die Weibchen oft noch länger. Weibchen leben erst unabhängig, wenn sie selbst Mütter sind. „Die Männchen sind im Alter von eineinhalb Jahren halbstark und suchen sich dann ihr eigenes Revier“, berichtet Chindemi.

Der Stuttgarter Zoo werde das Koala-Quartett behalten, das die Pflegerin Michele Barnes von der Dreamworld Foundation aus dem australischen Queensland herbrachte. Barnes freut sich ebenfalls über den doppelten Nachwuchs, wie sie nun schreibt.

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Erstellt:
7. Januar 2025, 22:06 Uhr
Aktualisiert:
8. Januar 2025, 21:27 Uhr

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