Kommentar: Dem Terror zum Trotz

Kommentar: Dem Terror zum Trotz

Die Spiele sollen ein heiteres Fest werden. Terroristen wollen das nicht.

© dpa/Michael Kappeler

Die Spiele sollen ein heiteres Fest werden. Terroristen wollen das nicht.

Von Norbert Wallet

Berlin - Sportliche Großereignisse haben die Fähigkeit, Menschen für eine Weile verzaubern zu können und sie unbeschwerte Wochen verbringen zu lassen. Aber sie finden nicht in einer Traumwelt fröhlicher Leichtigkeit statt, sondern inmitten einer krisenerschütterten Welt, in denen der Terror zu einer alltäglichen Erscheinung geworden ist. Deutschland hatte bei der Fußball-EM das Glück, von seinen Schrecken verschont geblieben zu sein. Frankreich hat zum Auftakt der Olympischen Spiele dieses Glück nicht.

Die Brandanschläge auf die TGV-Strecken in unserem Nachbarland kommen pünktlich und gezielt zum Auftakt der Spiele, die eigentlich ein Fest des Friedens und der Völkerverständigung sein sollen. Die Brandstifter senden ein anderes Signal, eines des Hasses und der Zerstörung. Noch ist nicht klar, wer genau hinter den Sabotageakten steckt. Von Russland über den Iran bis hin zu notorischen Olympia-Gegnern sind viele Szenarien möglich.

Moderne Demokratien sind verletzbar und können sich gegen Terror nur begrenzt wehren. Jedenfalls nicht, ohne ihren Charakter als freie und offene Gesellschaften einzubüßen. Die traurige Notwendigkeit des überaus massiven Aufgebots der Polizei in Paris ist bedrückend genug. Und dennoch darf sich die freie Welt nicht beugen. Sie muss zeigen, dass sie stärker ist als der Hass. Gerade dem Terror zum Trotz sollen es Spiele der Heiterkeit und Lebensfreude werden.

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Erstellt:
26. Juli 2024, 22:04 Uhr
Aktualisiert:
27. Juli 2024, 21:55 Uhr

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