Kommentar: Wer sponsert die AfD?
Kommentar: Wer sponsert die AfD?
Von Armin Käfer
Stuttgart - Abgesehen von den unvorteilhaften TV-Auftritten ihrer Spitzenkandidatin Alice Weidel könnte der Wahlkampf für die AfD kaum besser laufen. Ihre aktuellen Umfragewerte von mehr als zwanzig Prozent sind doppelt so hoch wie das letzte Wahlergebnis von 2021. Da kommt die Nachricht von Ermittlungen wegen einer fragwürdigen Millionenspende sehr ungelegen.
Vorweg: Solange nicht erwiesen ist, dass es sich um das illegale Geldgeschenk eines Strohmanns handelt, sollte sich die politische Konkurrenz mit Schmähungen zurückhalten. Die Wutbürger aus dem Wahlvolk lassen sich davon ohnehin nicht beeindrucken. Für die Partei der vorgeblichen Saubermänner ist die Angelegenheit allerdings heikel. In ihrem Grundsatzprogramm macht sich die AfD für „eine restriktive und Korruption vermeidende Neuordnung“ der Spendenvorschriften stark. Der eigene Umgang mit Sponsorengeld erweckt einen anderen Eindruck – zumal die Rechtsaußen-Partei nicht zum ersten Mal über einschlägige Paragrafen gestolpert ist, die eben dies verhindern sollen: Korruption.
Sämtliche Großspenden, welche die AfD in diesem Wahlkampf erhalten hat, werfen zumindest Fragen auf: Fragen nach der Seriosität ihrer Geldgeber und jetzt auch nach der Rechtmäßigkeit ihrer Spendenpraxis. Für eine Partei, die den Anschein erweckt, Recht und Ordnung im Land seien nur mit ihr zu haben, steht viel auf dem Spiel.